Emirates startet heute weitere Nonstop-Verbindung. Lufthansa stärkt ihre Eurowings-Flotte in der Hansestadt
Hamburg. Der Hamburger Flughafen wird für Fluggesellschaften attraktiver. Nach dem Start der ersten wöchentlichen Verbindung von Fuhlsbüttel nach Shanghai - mit kurzem Stopp in Frankfurt - durch China Eastern Airlines wird auch die internationale Fluggesellschaft Emirates heute ihren Flugplan ab Hamburg ausweiten. Von sofort an bietet die Airline zweimal täglich eine Nonstop-Verbindung von Hamburg nach Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten an.
"Die tägliche Hamburg-Dubai-Strecke ist seit ihrem Start im März 2006 ein voller Erfolg mit durchgängig sehr hoher Auslastung. Wir reagieren mit der Frequenzerhöhung ab Hamburg auf eine absolut starke und steigende Nachfrage von Reisenden und Spediteuren aus Norddeutschland", sagte Volker Greiner, Vice President North & Central Europe, dem Abendblatt.
Von der neuen Flugverbindung profitierten vor allem Umsteigepassagiere nach Australien/Neuseeland, Zentral- und Südafrika sowie nach China, da sich die Anschlusszeiten damit am Drehkreuz Dubai deutlich verkürzen. Nach dem Nachmittagsflug um 14.45 Uhr startet die neue Verbindung abends um 21.25 Uhr in Hamburg. Geflogen wird mit einer Boeing 777-200 mit rund 250 Plätzen in Economy-, Business- und First Class. Die Landung erfolgt tags darauf um 5.40 Uhr Ortszeit. Damit sei für einzelne Strecken eine Übernachtung in Dubai nicht mehr erforderlich. Etwa 70 Prozent der Passagiere nutzen die Verbindung als Drehkreuz zum Weiterflug. Zum 100. Geburtstag des Hamburger Flughafens am 24. September schickt Emirates zudem einen Airbus A380 von Dubai nach Hamburg - dies ist damit der erste Linienflug eines A380 nach Hamburg.
Auch die Lufthansa baut ihr Engagement in Hamburg aus. Deutschlands größte Fluggesellschaft verjüngt die Flugzeugflotte ihrer Regionaltochter Eurowings. Auf dem Hamburger Flughafen sind ab sofort acht Bombardier Flugzeuge des Typs CRJ900 Next Generation stationiert. Die neuen Canadair-Jets mit je 86 Sitzen sollen mehr Kapazität und Komfort auf den Hamburg-Strecken bringen, sagte Lufthansa-Sprecher Wolfgang Weber. Hamburg wird damit zugleich zur zweiten Basis der in Düsseldorf beheimateten Eurowings. "Diese Flottenverjüngung und -verstärkung ist ein klares Bekenntnis der Lufthansa-Gruppe zur Metropolregion Hamburg", sagte Oliver Wagner, Bereichsleiter Direct Services der Lufthansa. Das Engagement helfe, "die Marktführerschaft der Lufthansa am wichtigsten Luftverkehrsstandort in Norddeutschland weiter auszubauen." Eurowings-Vorstand Peter Kranich kündigte zudem an, dass rund 70 Piloten und ebenso viele Flugbegleiter der Eurowings in Hamburg stationiert werden. Die neuen Jets bedienen unter anderem Strecken nach Amsterdam, Genf, Keflavik, Mailand, Manchester, Nizza, Nürnberg und Stockholm.
Der Hamburger Flughafen ist über die Aufstockung erfreut. "Dies erhöht auch die Zahl unserer Fluggäste", sagte Sprecherin Stefanie Harder. 2010 zählte Fuhlsbüttel 12,96 Millionen Passagiere. Für dieses Jahr dürften erstmals mehr als 13 Millionen Fluggäste gezählt werden. Auch der Luftfahrtexperte Cord Schellenberg sieht den Standort auf gutem Weg: "Hamburg wächst stärker als die norddeutschen Flughäfen in Bremen, Hannover und Lübeck." Der hohe Anteil an Geschäftsreisenden mache Hamburg für die Airlines interessant, deren Flüge durch Buchungen in der Business- und First-Class profitabler werden.
Schlechte Nachrichten gibt es an der Preisfront. Nach der Erhöhung der Europapreise wird Fliegen mit Lufthansa nun auch auf der Langstrecke teurer. Von heute an kosten Tickets in der Economyclass zwischen zehn Euro (in die USA) und 40 Euro (nach Afrika und Asien) mehr. In der Businessclass werden 40 und 60 Euro fällig, in der First Class bis zu 100 Euro. Als Grund nannte die Airline ihre hohen Investitionen in neue Flugzeuge und komfortablere Kabinen.