Adidas will künftig die Freisetzung gesundheits- und umweltbelastender Chemikalien in der Produktion auf null reduzieren.
Herzogenaurach/Hamburg. Der Sportartikelkonzern Adidas will seine Textilien künftig ohne den Einsatz gefährlicher Chemikalien produzieren. Die Freisetzung gesundheits- und umweltbelastender Chemikalien in der gesamten Beschaffungskette solle auf null reduziert werden, teilte eine Sprecherin am Mittwoch in Herzogenaurach mit. Bis 2020 solle dieses Ziel erreicht werden. Adidas wolle sich auch mit anderen Marken in der Branche um einen gemeinsamen Fahrplan bemühen und ein Forum organisieren, um konkrete Maßnahmen zu ergreifen. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace verbuchte diese Entscheidung des fränkischen Konzerns als Erfolg für ihre Kampagne gegen giftige Chemikalien in der Textilindustrie.
Die Adidas-Konkurrenten Nike und Puma hätten sich ebenso für ein Verbot von hormonell wirksamen oder krebserregenden Chemikalien in der Textilherstellung ausgesprochen, betonte die Organisation am Mittwoch in Hamburg. „Nun muss die ganze Branche mitspielen“, sagte Manfred Santen, Chemieexperte bei Greenpeace.
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Eine Studie im Auftrag der Organisation hatte in Textilien Rückstände der giftigen Chemikaliengruppe Nonylphenolethoxylate (NPE) nachgewiesen. Zwar gebe es für Verbraucher keine unmittelbaren gesundheitsschädlichen Auswirkungen, in den Herstellerländern wie China aber belaste nonylphenolhaltiges Abwasser das Trinkwasser zahlreicher Menschen, hieß es.