Beim Kampf gegen Adidas hat Nike immer öfter das Nachsehen. Noch sind die Amerikaner Nummer eins, doch der deutsche Rivale holt auf.
Der weltgrößte Sportartikelkonzern Nike leidet unter gestiegenen Kosten. In seinem dritten Geschäftsquartal, das im Februar endete, kletterte der Umsatz zwar um 7 Prozent auf 5,1 Milliarden Dollar (3,6 Milliarden Euro). Doch unterm Strich blieb mit 523 Millionen Dollar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur 5 Prozent mehr hängen. Analysten hatten mit einem besseren Abschneiden gerechnet. Nachbörslich fiel die Aktie des Adidas-Rivalen um mehr als 5 Prozent.
Auch die Worte von Konzernchef Mark Parker, dass Nike jede Menge Neuheiten im Köcher haben, konnten die Anleger nicht gnädig stimmen. Nike spürte eigenen Angaben zufolge die gestiegenen Beschaffungskosten. So waren die Preise für bestimmte Rohstoffe wie Kautschuk oder Baumwolle auf neue Höhen geklettert. Der gestiegene Ölpreis verteuerte unter anderem den Transport. In vielen Ländern, in denen die Sportartikelindustrie Waren produzieren lässt, legten zudem die Löhne zu.
Der deutsche Adidas-Konzern ist dem Branchenprimus dicht auf den Fersen und will ihn bis 2015 vom Thron stoßen. Zuletzt wuchsen die Herzogenauracher schneller als Nike. Nordamerika ist jedoch noch fest in der Hand von Nike; in Europa und Japan musste das Unternehmen aus Beaverton im US-Bundesstaat Oregon dagegen Federn lassen. Adidas hatte sich vor Jahren mit dem Zukauf von Reebok im amerikanischen Markt gestärkt. Umgekehrt übernahm Nike den schwächelnden britischen Sportartikel-Hersteller Umbro und sicherte sich damit ein Standbein im wichtigen europäischen Fußball-Geschäft.