Joachim Hunold wirft hin. Zweitgrößte deutsche Airline leitet scharfen Sparkurs ein
Berlin. Der Chef der angeschlagenen Fluggesellschaft Air Berlin, Joachim Hunold, zieht die Konsequenz aus der schwachen Entwicklung des Unternehmens und tritt zurück. Sein Nachfolger soll zum 1. September der ehemalige Bahn-Vorstandsvorsitzende Hartmut Mehdorn werden, teilte die zweitgrößte deutsche Airline mit. Er sei zu der Überzeugung gekommen, dass ein Führungswechsel das jetzt eingeleitete Sparprogramm nur beschleunigen könne, sagte der 61-jährige Hunold. Air Berlin schreibt seit 2008 rote Zahlen.
Noch im Frühjahr wollte Hunold von einem Rückzug nichts wissen, jetzt hat er drei Jahre vor Vertragsende hingeworfen. Sein Nachfolger an der Unternehmensspitze solle "unbelastet" den Sparkurs fortsetzen, sagte er. Air Berlin will zahlreiche unrentable Strecken streichen, im zweiten Halbjahr die Zahl der Flüge um mehr als 7500 und auch die Zahl der Flugzeuge verringern. Für das kommende Jahr wurde die Planung um 16 000 Flüge oder 2,2 Millionen angebotene Sitze reduziert.
Der 2009 als Bahnchef zurückgetretene Mehdorn, 69, ist mit der Luftfahrtbranche gut vertraut: Er war Chef des Hamburger Airbus-Werks und gehört bereits dem Verwaltungsrat von Air Berlin an. Auf eine solche Rolle will sich Hunold nun zurückziehen.