Gewerkschaft bereitet Streik für nächste Woche vor und fordert verbesserte Offerte
Langen. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) will im Tarifkonflikt mit den Fluglotsen erneut verhandeln. Sie bot der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) Gespräche in der nächsten oder übernächsten Woche an. Als mögliche Termine nannte sie die beiden kommenden Montage, den 8. und 15. August, sowie Freitag, den 11. August. Ein verändertes Angebot will die DSF aber nicht vorlegen. Genau dieses erwartet Markus Siebers, der für Tarife zuständige GdF-Bundesvorstand, allerdings als Voraussetzung für neue Gespräche.
Einen Zeitplan für eine neue Streikankündigung nannte Siebers nicht. Mit einem Ausstand sei nicht vor Montag zu rechnen, sagte er. Die Ankündigung könnte aber am Wochenende erfolgen. Bei einer Streikankündigung will der Arbeitgeber DFS den Ausstand jedoch wieder über einen Antrag auf einstweilige Verfügung stoppen. Zu solch einer Entscheidung werde es wohl aber nicht kommen, glaubt GdF-Verhandlungsführer Dirk Vogelsang: "Wir gehen davon aus, dass ein Streik nicht mehr verboten wird, weil wir jetzt auf die zuvor vom Gericht monierten Forderungen verzichten." Das Arbeitsgericht hatte bei seiner Entscheidung zum Streikverbot argumentiert, dass eine Zulage für Vertretungen im Manteltarifvertrag geregelt und daher nicht verhandelbar sei. Davon abgesehen, zeigte sich Vogelsang verwundert, "dass die DFS jetzt nicht eine Schlichtung beantragt. Dann müssten die Streiks für mindestens vier Wochen ausgesetzt werden." Urlauber kämen so ohne Probleme an ihre Ferienziele.
Im Tarifkonflikt fordert die GdF für die 5500 Mitarbeiter der Flugsicherung 6,5 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die DFS bietet von August 2011 an eine Erhöhung um 3,2 Prozent sowie weitere 2,0 Prozent oder mindestens den Inflationsausgleich ab November 2012.