Obwohl die USA mit einem Deal die Schuldengrenze anheben konnte, sind die Finanzmärkte unruhig. Wird das Land heruntergestuft?
New York. Anhaltende Sorgen um eine mögliche Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA haben am Dienstag die US-Börsen ins Minus gedrückt. Es wird befürchtet, dass ein Verlust der Spitzenbonität weit reichende Turbulenzen nach sich zieht. Auch die Zustimmung des Repräsentantenhauses zu einem Kompromiss im Schuldenstreit in letzter Minute verbesserte die Stimmung kaum. Im Tagesverlauf sollte noch der Senat über den Vorschlag abstimmen. Daneben wächst die Unsicherheit über den Aufschwung der weltgrößten Volkswirtschaft. Nach schwachen Industriedaten enttäuschte nun auch ein Rückgang der Konsumausgaben im Juni. Zudem rückte die Schuldenkrise in Europa wieder stärker in den Fokus.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor in den ersten Minuten um 0,5 Prozent auf 12.074 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 büßte 0,6 Prozent auf 1278 Zähler ein. Der Index der Technologiebörse Nasdaq lag mit 0,6 Prozent bei 2727 Punkten im Minus.
Bei den Einzelwerten stand Pfizer im Mittelpunkt. Die Aktie gab 1,2 Prozent nach. Anleger machten sich Sorgen um die Zukunftsstrategie des weltgrößten Pharmakonzerns. Die Generika-Konkurrenz und der Auslauf des Patentschutzes des wichtigen Medikaments Lipitor bereiten dem Unternehmen Probleme. Im abgelaufenen Quartal konnte Pfizer allerdings die Erwartungen der Analysten leicht übertreffen.
Auch die in New York notierten Toyota-Aktien standen unter Beobachtung. Der angeschlagene japanische Konzern hob zwar seine Jahresziele an, blieb damit jedoch hinter den Erwartungen zurück. Die Papiere büßten 0,1 Prozent ein. Zu den größten Tagesverlierern gehörten die Anteilsscheine des Agrarkonzerns Archer Daniels Midland, die mehr als 4,4 Prozent verloren. Die Quartalszahlen des Getreideverarbeiters fielen wegen der hohen Einkaufspreise deutlich schlechter aus als von Analysten prognostiziert. (Reuters)