Autohersteller Porsche will in den nächsten Jahren seinen Absatz verdoppeln. Zugpferd soll der neue Cajun werden, der 2013 auf den Markt kommt.

Stuttgart. In den nächsten Jahren will der Sportwagenbauer Porsche seinen Absatz verdoppeln. „Wir wollen bis 2018 mindestens 200.000 Autos verkaufen, statt vier künftig sieben Modellreihen bauen und die Beschäftigung um 50 Prozent erhöhen“, sagte Porsche-Chef Matthias Müller dem „Handelsblatt“. Besonders viel verspricht sich der Autobauer vom Cajun, einen Ableger des Geländewagens Cayenne, der 2013 auf den Markt kommen soll. Der Cajun stehe für eine Stückzahl von 50.000 Einheiten. Vor kurzem gab der Konzern seine Verkaufsziele bekannt - erstmals will Porsche demnach mehr als 100.000 Autos verkaufen, nachdem im ersten Halbjahr der Absatz um rund 37 Prozent auf knapp 61.000 Fahrzeuge gestiegen war.

Derzeit setzt die VW-Tochter 100.000 Stück pro Jahr ab, beschäftigt rund 13.000 Mitarbeiter und baut die Modelle Boxster/Cayman, 911, Cayenne und Panamera. Als fünfte Baureihe ist ein in Leipzig gebauter kompakter Geländewagen schon angekündigt, Cajun genannt. „Dieses Auto wird 2013 auf den Markt kommen“, sagte Müller. Er plant einen Cajun-Absatz von 50.000 Einheiten pro Jahr. Zusätzlich denkt Müller nun über einen neuen „Volksporsche“ nach: „Ein kleiner offener Zweisitzer würde uns guttun“, sagte er und fügte hinzu: „Ein attraktiver Preis wäre für neue Zielgruppen sicher sehr interessant.“ Müller denkt bei dem Modell an „eine moderne Variante des berühmten James-Dean-Porsche“.

Der US-Schauspieler James Dean fuhr einen Porsche Spyder 550, mit dem er 1955 tödlich verunglückte. Als „Volksporsche“ wurden allerdings die Modelle Porsche 914 und 924 umgangssprachlich bekannt. Sie beruhten in großen Teilen auf VW-Technik und waren für Porsche-Verhältnisse vergleichsweise billig. Müller will die Porsche-Modellpalette auch nach oben erweitern: „Für ein Modell in dem Preissegment von 400.000 Euro sehe ich gute Chancen“, sagte er.

Das Wachstum soll sich nach den Plänen auch in der Kasse niederschlagen. „Ziel ist eine Umsatzrendite von 15 Prozent und eine Kapitalrendite von 21 Prozent“, sagte Müller. Die Expansion lässt sich das Unternehmen einiges kosten. „Wir werden die Investitionen und das Budget für Forschung und Entwicklung um etwa 50 Prozent aufstocken“, sagte Müller der Zeitung. Um das Porsche-Image als sportlicher Hersteller zu schärfen, hatten die Stuttgarter bereits die Rückkehr in den teuren Rennsport angekündigt.