Nach den gestrigen Turbulenzen erholt sich der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch und legt bis zum Nachmittag auf 7193 Punkte zu

Frankfurt. Der deutsche Aktienmarkt ist nach den Turbulenzen des Vortages wieder in ruhigere Fahrwasser zurückgekehrt und hat ein moderates Plus eingefahren. Der Dax legte bis Mittwochnachmittag um 0,26 Prozent auf 7193 Punkte zu, nachdem er am Dienstag noch zeitweise unter die Marke von 7000 Punkten abgerutscht war. Für den MDax ging es zuletzt um 0,94 Prozent auf 10 846 Punkte nach oben, der TecDax stieg um 0,09 Prozent auf 871 Punkte.

Die Abstufung des Ratings für Irland auf „Ramsch-Niveau“ belastete einem Börsianer zufolge kaum – dies zeige der recht stabile Euro. Ähnlich sah dies Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research: Die Troika aus EU-Kommission, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Zentralbank habe klargemacht, dass sie die Ratings für Länder, die sich unter dem Rettungsschirm befinden, nicht mehr ernst nehme. Laut Händlerin Anita Paluch von ETX Capital sorgten Daten aus China für Auftrieb: Das Wirtschaftswachstum hatte sich dort im zweiten Quartal weniger stark als erwartet verlangsamt.

Bankenwerte konnten zunächst teilweise zulegen, lagen zuletzt aber wieder im Minus. Die Aktien der Deutschen Bank sanken am Dax-Ende um

2,10 Prozent auf 37,305 Euro, die Commerzbank-Anteilsscheine gaben um moderatere 0,19 Prozent auf 2,695 Euro nach.

Deutliche Gewinne verbuchten Automobilwerte nach einer positiven Studie der französischen Bank Exane BNP Paribas: Die Volkswagen-Vorzüge kletterten um 1,18 Prozent auf 146,25 Euro, die BMW-Titel legten an der Dax-Spitze um 2,75 Prozent auf 69,09 Euro zu. Daimler-Titel wiederum stiegen um 1,99 Prozent auf 52,71 Euro. Zu den schwächsten Dax-Werten zählten Konsumgütertitel. Nach einem enttäuschenden Umsatzwachstum des französischen Konkurrenten L’Oreal büßten Beiersdorf 0,85 Prozent auf 43,285 Euro ein, die Vorzugsaktien von Henkel rutschten um 1,09 Prozent auf 47,630 Euro ab.

Im MDax kletterten die Aktien von Gerresheimer nach überzeugenden Quartalszahlen um 7,52 Prozent auf 34,88 Euro in die Höhe. Der Hersteller von Spezialverpackungen und Medizintechnik hatte im zweiten Quartal trotz Sonderlasten Umsatz und Gewinn gesteigert.

Am deutschen Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere deutlich auf 2,49 (Vortag: 2,38) Prozent. Der Rentenindex Rex rückte um 0,77 Prozent vor auf 125,05 Punkte. Der Bund Future verlor 0,19 Prozent auf 128,64 Punkte. Der Euro stieg, die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf

1,4073 (1,3975) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7106 (0,7156) Euro.