Digitale Wirtschaft knackte 2011 die Umsatzmarke von 100 Milliarden Euro. 2012 werden laut Prognosen 120 Milliarden Euro erwirtschaftet.

Berlin. Deutschland im Aufschwung. Auch die digitale Wirtschaft boomt - und hat im vergangenen Jahr erstmals die Umsatzmarke von 100 Milliarden Euro überschritten. Im laufenden Jahr erwartet die Branche einen Zuwachs von rund acht Prozent - es sollen 2012 sollen über 120 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet werden. Der digitale Aufschwung wird wahscheinlich auch positive Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft haben, da sie eine„starke Hebelwirkung“ auf alle anderen Branchen ausübt, so der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW). Pro einen Euro Umsatz, so rechnet der Verband, würden Transaktionen von acht bis neun Euro im elektronischen Handel ermöglicht. Der Arbeitsmarkt profitiert ebenfalls von der wirtschaftlichen Dynamik. Im kommenden Jahr dürfte die Zahl der Beschäftigten von heute 364 000 auf über 390 000 in der Branche steigen.

„Auch für die nächsten Jahre gehen wir von einem stetigen Wachstum aus, so dass die digitale Branche zu einer tragenden Säule der deutschen Wirtschaft wird“, sagte Arndt Groth, Präsident des BVDW. „Die digitale Wirtschaft ist ein Wachstumsmotor in Deutschland“, sagt Joachim Hafkesbrink, Geschäftsführender Vorstand beim Rhein-Ruhr-Institut für angewandte Systeminnovation (RIAS). Die Zahlen sind Ergebnisse einer Studie, die der BVDW zusammen mit dem RIAS e.V. durchgeführt hat. Dafür wurden zahlreiche Daten von Branchenverbänden, Unternehmensberatungen und Zahlen von Behörden wie dem Statistischen Bundesamt ausgewertet.

Die digitale Wirtschaft gilt als Querschnittsbranche, die im Kern alle Wirtschaftszweige umfasst, in denen für die Geschäfte eine Internet-Adresse (IP) verwendet wird. Dazu zählen zum Beispiel mobile und stationäre Datendienste, IT-Services wie Outsourcing und Cloud-Computing sowie Online-Services, das Geschäft mit Web-Inhalten und der Handel zwischen Unternehmen und mit Endkunden.

(abendblatt.de/dpa)