Der Job im Daimler-Vorstand macht wieder Spaß und lohnt sich mehr denn je. Die Autos des Oberklasseherstellers sind Verkaufsschlager.
Stuttgart. Vom Daimler-Höhenflug profitiert auch Konzernlenker Dieter Zetsche - und das nicht zu knapp. Nach dem Milliardengewinn im Jahr 2010 wurde das Jahreseinkommen des Managers mit rund 8,8 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Das geht aus dem am Mittwoch veröffentlichen Geschäftsbericht hervor. Für den gesamten sechsköpfigen Vorstand wurden 25,8 Millionen Euro ausgeschüttet, nach 11,8 Millionen Euro im Vorjahr.
Im Jahr 2009 hatte der Stuttgarter Autobauer mit tiefroten Zahlen wegen der Autokrise noch geschwächelt, im abgelaufenen Geschäftsjahr jedoch einen Gewinn von 4,7 Milliarden Euro eingefahren. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg nach einem Verlust von 1,5 Milliarden auf 7,3 Milliarden Euro. Im Krisenjahr hatte der Vorstandsvorsitzende noch ein Jahreseinkommen von 4,3 Millionen Euro erzielt.
Die Bezahlung der Vorstandsmitglieder setzt sich aus einer fixen Grundvergütung, einem Jahresbonus sowie einer variablen Vergütung zusammen, die auf mittel- und langfristige Ziele ausgelegt ist. Dazu kommen zu versteuernde geldwerte Vorteile für Dienstwagen sowie Aufwendungen für Sicherheitsdienstleistungen. Die Höhe der Ausschüttung für die Manager orientiert sich vor allem am operativen Gewinn des Konzerns, der Entwicklung im Industriegeschäft sowie einem Aktienoptionsplan. Das Gewicht der einzelnen Vergütungskomponenten wollen die Stuttgarter künftig verschieben. Der Jahresbonus soll einen weniger starken Anteil beim Einkommen der Manager haben, im Gegenzug dafür die Grundvergütung steigen. Für diese Pläne muss die Hauptversammlung des Autobauers am 13. April in Berlin noch grünes Licht geben.
Daimler schafft weltweit 10.000 Jobs
Die weltweite Autokonjunktur bringt auch den Arbeitsmarkt in Schwung. Daimler will in diesem Jahr mehr als 10 000 neue Arbeitsplätze schaffen. "Unsere Autos sind weltweit so gefragt, dass wir dieses Jahr über 10 000 neue Mitarbeiter einstellen, davon allein 4000 in Deutschland", sagte Konzernchef Dieter Zetsche der "Bild"-Zeitung. Gesucht seien knapp 2000 Auszubildende, mehrere Hundert Hochschulabsolventen und herausragende Ingenieure für Forschung und Entwicklung. "Gerne auch hoch qualifizierte Frauen." Die neuen Jobs in Deutschland werden sich auf alle Standorte verteilen.
"Die Mehrheit der Jobs entsteht im Ausland. China, Indien und andere bevölkerungsreiche Länder entdecken das Automobil", sagte Zetsche. "Da müssen wir vor Ort sein, um die große Nachfrage zu bedienen." Dies sei auch für den Standort Deutschland gut, denn viele Teile wie Motoren werden hierzulande produziert. "So sichern wir hiesige Arbeitsplätze und schaffen die Grundlage für neue."
(dpa/abendblatt.de)