Julian Assange, der Wikileaks-Gründer, soll im privaten Kreis Ankündigungen über einen Skandal bei der Bank of America relativiert haben.
London. Die von WikiLeaks-Gründer Julian Assange angekündigte Veröffentlichung von brisanten Bankdaten könnte sich als harmloser Flop erweisen. Assange habe im privaten Kreis geäußert, dass er nicht genau wisse, ob die internen Informationen über die Bank of America (BofA) einen großen Skandal enthielten, sagten drei mit den Gesprächen vertraute Personen.
Assange habe gesagt, ihm lägen E-Mails vom Festplattenlaufwerk eines Computers eines leitenden Angestellten der US-Großbank vor, wobei die jüngsten Mitteilungen von 2006 datierten.
Der WikiLeaks-Gründer habe eingeräumt, dass das ihm vorliegende Datenmaterial nicht selbsterklärend sei, verlautete weiter aus den Kreisen. Er selbst sei unfähig, darin einen größeren Sinn zu erkennen. Finanzexperten müssten viel Zeit investieren, um bestimmen zu können, ob die Dokumente überhaupt berichtenswert seien.
Ende November hatte Assange in einem Interview gesagt, WikiLeaks wolle Anfang dieses Jahres Tausende von internen Dokumenten einer großen US-Bank bekanntmachen, die zu Ermittlungen gegen das Institut führen dürften. Weil Investoren auf die Bank of America tippten, war deren Aktienkurs unter Druck geraten.
Zuletzt hatte Assange zudem von einem früheren Schweizer Banker zwei CDs mit angeblich heiklen Daten zu Bankkonten in Steuerparadiesen erhalten. Die Datensätze sollen die Namen von rund 2000 Kontoinhabern enthalten, darunter prominente Namen aus Politik, Wirtschaft und Kultur.
BofA-Aktien schlossen am Mittwoch nach leichten Verlusten mit einem moderaten Plus von 0,2 Prozent.