Neben Heizen und Autofahren belasten vor allem die indirekten Emissionen, die etwa beim Herstellen gekaufter Waren entstehen, die Umwelt.
Wiesbaden. Jeder Deutsche hat durch sein Leben im vergangenen Jahr durchschnittlich 7,5 Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO2) ausgestoßen. Die gesamten CO2-Emissionen der deutschen Haushalte beliefen sich 2009 auf 618 Millionen Tonnen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Direkt verursachte jeder Deutsche demnach 2,6 Tonnen CO2 - etwa durch Heizen oder Autofahren. Deutlich höher waren die indirekten Emissionen, die etwa beim Herstellen gekaufter Waren entstehen: Sie beliefen sich auf fast 4,9 Tonnen pro Kopf.
In den vergangenen neun Jahren sanken die Emissionen der Deutschen. Seit 2000 gingen die direkten Emissionen um 6,8 Prozent zurück, die indirekten deutlich weniger um 4,3 Prozent. Grund war unter anderem, dass mittlerweile mehr Menschen mit dem vergleichsweise umweltfreundlicheren Erdgas heizen und das Autos weniger Abgase ausstoßen. Zudem kaufen die Deutschen mittlerweile zwar mehr ein, geben ihr Geld aber für mehr Dienstleistungen und weniger Waren aus – was den Ausstoß ebenfalls senkt.
Eine wichtige Rolle spielt auch die Bedeutung von Strom für die Produktion von Waren: Rund die Hälfte der CO2-Emissionen, die auf Konsumgüter entfallen, sind Emissionen aus der Stromerzeugung. Da der Anteil erneuerbarer Energien von 6,4 Prozent im Jahr 2000 auf 16,3 Prozent im Jahr 2009 stieg, fielen auch hier die Emissionen. Gleichzeitig ist aber die Herkunft von Konsumgütern von entscheidender Bedeutung: Der Anteil der Importe an den gesamten indirekten CO2-Emissionen betrug laut Statistischem Bundesamt 35 Prozent. Dabei haben etwa Waren aus China einen besonders hohen Emissionsgehalt, da dort bei der Stromerzeugung besonders viel CO2 entsteht.