Durch die schlechte Wetterlage liegen die Preise für Getreide deutlich über denen des Vorjahres. 80 Prozent des Weizens sind noch nicht geerntet.

Schwerin. Nach der Trockenheit im Juli macht nun der Regen den Bauern das Leben und die Ernte schwer. Noch seien 80 Prozent des Weizens als der wichtigsten Getreideart nicht geerntet, sagte Bauernverbandspräsident Rainer Tietböhl am Mittwoch in Schwerin. Bei Raps stünden noch 15 bis 20 Prozent auf dem Acker. Wenn es weiter so regne, würde die Qualität des Weizens sinken, die Rapssaat falle aus, befürchtete Agrarminister Till Backhaus (SPD). Er nahm die Wetterkapriolen dennoch mit Humor: „Die vier Feinde der Landwirtschaft – Frühling, Sommer, Herbst und Winter – schlagen erbarmungslos zu.“ Wenigstens habe die Gerste gute Erträge gebracht.

Die Preise für Getreide würden in diesem Jahr stark schwanken, aber sie lägen deutlich über denen des Vorjahres, sagte Backhaus weiter. Für Gerste habe es im vorigen September 9,80 Euro je Dezitonne gegeben, derzeit 17,50 Euro. Bei Weizen veränderte sich der Preis von 12,40 auf jetzt 18,50 Euro, bei Raps von 24,50 auf 36,50 Euro. Leider hätten die meisten Bauern von den höheren Preisen nichts, weil sie bereits im vorigen Jahr Kontrakte zu schlechteren Bedingungen über die neue Ernte geschlossen hätten. Die Tierhalter müssten mehr für Futter bezahlen.