Hamburg/Berlin. Inmitten der Hitzewelle müssen Bahnreisende auch in den nächsten Tagen mit ausfallenden Klimaanlagen rechnen. Die Kühlung älterer ICE-Züge funktioniert nämlich nur bis zu einer Außentemperatur von 32 Grad einwandfrei, wie eine Bahnsprecherin dem Abendblatt bestätigte. Es sei nicht auszuschließen, dass das eine oder andere Gerät auch in den kommenden Tagen komplett ausfalle, sagte sie. Bei den neueren ICE-3- und ICE-T-Modellen seien die Klimaanlagen auf eine Temperatur bis 35 Grad ausgelegt worden.
Seit Freitag vergangener Woche sind bei 5500 Fahrten von Fernzügen in insgesamt 48 Fällen die Klimaanlagen ausgefallen. Gestern erwischte es auch 120 Fahrgäste an Bord eines Eurocity von Wroclaw (Breslau) in Polen nach Hamburg. Die Reisenden mussten bei Calau im Kreis Oberspreewald-Lausitz aussteigen und fuhren mit einer Regionalbahn nach Berlin. Von dort ging es per Fernzug weiter nach Hamburg.
Für die Pannen in den älteren ICE-Zügen machte die Bahn indirekt den Klimawandel verantwortlich. "Zum Zeitpunkt der Planung dieser ICEs ist niemand davon ausgegangen, dass wir einmal Temperaturen von mehr als 35 Grad in Deutschland haben würden", sagte der Bahn-Sonderbeauftragte Georg Brunnhuber "Stern.de".