Die Konzerne wollen gemeinsam Projekte zur Hybridtechnologie, der Brennstoffzelle, der Fahrzeugelektronik und dem Leichtbau vorantreiben.

Hamburg. Die Autokonzerne BMW und Toyota wollen ihre Kooperation offenbar ausbauen. Die Konzernchefs Norbert Reithofer und Akio Toyoda wollten in Kürze ein Bündnis bekanntgeben, das gemeinsame Projekte zur Hybridtechnologie, der Brennstoffzelle, der Fahrzeugelektronik und dem Leichtbau vorsehe, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel“. BMW habe so Ersatz für den bisherigen Partner Peugeot gefunden, der die gemeinsame Entwicklung von Elektrofahrzeugen nicht weiterführen wolle.

Toyota und BMW hatten Ende 2011 vereinbart, dass der deutsche Konzern Dieselmotoren an den weltgrößten Autohersteller in Japan liefert. Beide Unternehmen entwickeln zudem gemeinsam eine nächste Generation von Lithium-Ionen-Akkus.

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Toyota hatte im ersten Quartal 2012 erstmals seit dem Frühjahr 2010 wieder mit 2,44 Millionen mehr Autos verkauft als der US-Rivale General Motors (GM) und der deutsche Wettbewerber Volkswagen. BMW dagegen wuchs zuletzt nicht mehr ganz so stark wie zuvor. Zwar verbuchten die Münchner im vergangenen Monat den besten Mai der Firmengeschichte, doch zuvor hatte es höhere Zuwächse gegeben. In den ersten fünf Monaten 2012 zusammen beläuft sich das Plus auf gut neun Prozent.

Toyota will Autos für Nordamerika in Frankreich bauen

Unterdessen gab Toyota bekannt, künftig Autos für Nordamerika in Frankreich herstellen zu wollen. Das Kompaktmodell Yaris werde von Mai kommenden Jahres an von dort aus in die USA, nach Kanada und Puerto Rico exportiert, teilte der japanische Konzern am Wochenende mit. Den Unternehmensangaben zufolge wird die Produktion in Frankreich für diese Länder jährlich 25.000 Fahrzeuge erreichen. Toyota will dafür seine französische Fabrik für acht Millionen Euro ausbauen.

Die Japaner wollen sich mit dem Schritt besser gegen die starke Währung und hohen Energiekosten in der Heimat schützen. Der ehemalige Marktführer geht damit einen anderen Weg als die Konkurrenten Honda, Nissan und Mazda, die ihre Produktion für Nordamerika nach Mexiko verlegen.

Der Yen gilt in der derzeitigen Krise als Fluchtwährung, verteuert dadurch aber die Exporte der heimischen Industrie. Japans Autobranche leidet zudem unter einem stark geschützten Arbeitsmarkt, hohen Unternehmenssteuern und einer festgefahrenen Energiepolitik seit der Fukushima-Katastrophe im vergangenen Jahr, nach der die Regierung alle Atomkraftwerke im Land abgeschaltet hat.

Mit Material von dapd und rtr