Einer der Schwerpunkte des Arbeitskampfes ist in Schleswig-Holstein. In der Landeshauptstadt Kiel streiken 8000 Beschäftigte aus dem öffentlichen Dienst.
Kiel / Berlin. Wenige Tage vor der entscheidenden Tarifrunde im öffentlichen Dienst haben Tausende Beschäftigte in Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern die Arbeit niedergelegt. Staatsbedienstete von Verkehrsbetrieben, Müllabfuhr, Kindergärten und Ämtern traten in einen ganztägigen Ausstand . In Stuttgart und Umgebung blieben die Busse und Bahnen bereits am frühen Morgen in ihren Depots, ebenso in Karlsruhe, Baden-Baden, Ulm und Esslingen, wie eine Sprecherin der Gewerkschaft ver.di der Nachrichtenagentur dapd sagte. In diesen Städten werde der Nahverkehr weitgehend zum Erliegen kommen.
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Die Bodensee-Fähre zwischen Konstanz und Meersburg soll den ganzen Tag nicht verkehren. Vom Ausstand betroffen sind auch Kindertagesstätten, Krankenhäuser, die Müllentsorgung sowie die Straßenreinigung. Zur Kundgebung in Stuttgart wird der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske erwartet.
In Mecklenburg-Vorpommern sind die Beschäftigten in zahlreichen Kitas, Jobcentern und Ämtern aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen, wie ein Sprecher der Gewerkschaft ver.di sagte. In Schwerin ist eine zentrale Kundgebung geplant. In Rostock werden unter anderem die Stadtverwaltung und die Bundeswehr ganztägig bestreikt. Am Ausstand beteiligen wollen sich auch die Verwaltungen der Städte Greifswald, Neustrelitz und Wolgast sowie Sparkassenbeschäftigte und Mitarbeiter des Kreiskrankenhauses in Demmin. Die 19 kommunalen Kitas in Schwerin bleiben bis 11.00 Uhr geschlossen, hieß es.
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Angestellte der Stadtreinigung, in Kitas, Krankenhäusern und Verwaltungen sind in Schleswig-Holstein zum Streik aufgerufen, wie der ver.di-Sprecher weiter sagte. In Kiel werden den Angaben zufolge 8.000 Beschäftigte demonstrieren. Es ist die zentrale Kundgebung zu dem erneuten Warnstreik.
Ver.di fordert 6,5 Prozent mehr Gehalt für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen, mindestens aber 200 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeber haben bisher 3,3 Prozent auf zwei Jahre sowie eine Einmalzahlung angeboten. Am Mittwoch und Donnerstag treffen sich beide Tarifparteien in Potsdam zur entscheidenden Verhandlungsrunde. ver.di-Chef Bsirske sieht die Chancen für eine Tarifeinigung ohne Streik „50 zu 50“. Ohne vernünftiges Angebot seien Urabstimmung und Streik wahrscheinlich, sagte Bsirske der in Hannover erscheinenden Zeitung „Neue Presse“ (Montagausgabe).
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Sollte es zum Streik kommen, wolle ver.di „die Beeinträchtigungen für die Bürger möglichst in Grenzen halten“. Denn von ihnen werde „das Gefühl tief empfundener Ungerechtigkeit breit geteilt. Viele finden gut, dass wir uns wehren und wünschen uns Erfolg“, sagte Bsirske. Arbeitgeber sollten getroffen werden, nicht die Bürger. (dapd)