Streikwelle rollt weiter und legt am Mittwoch Teile des öffentlichen Lebens in NRW und Berlin lahm. Verdi droht unbefristeten Streik an.
Berlin. Am Mittwoch breitet sich die zweite Warnstreikwelle im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes auf weitere Bundesländer aus. Nachdem am Dienstag Zehntausende Beschäftigte Teile von Hessen, Baden-Württemberg und Bayern lahmlegten, sind für Mittwoch Arbeitsniederlegungen im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen und in Berlin geplant.
Eine Woche vor der dritten und letzten Verhandlungsrunde erhöhen die Gewerkschaften damit den Druck auf die öffentlichen Arbeitgeber. Ver.di-Chef Frank Bsirske erneuerte am Dienstag die Drohung mit einem unbefristeten Streik. Sollten die Gespräche am 28. und 29. März in Potsdam keine Einigung bringen, werde es einen „sehr viel größeren Arbeitskampf“ geben, sagte er im SWR. „Wir können lange durchhalten“, erklärte Bsirske.
+++ Verdi legt Hessen und Süddeutschland lahm +++
+++ Niedersachsen und Bremen: Zweite Warnstreikwelle beginnt +++
Die Gewerkschaft verlangt 6,5 Prozent mehr Lohn für die zwei Millionen Staatsbediensteten bei Bund und Kommunen. Die Arbeitgeber haben mit dem Verweis auf die klammen öffentlichen Kassen 3,3 Prozent über eine Zeit von zwei Jahren angeboten. Ver.di lehnt das ab und plädiert zur Finanzierung der Lohnforderung für eine höhere Steuer auf Vermögen.
Der ver.di-Chef verteidigte die erneuten Warnstreiks, die am Montag in Niedersachsen und Bremen begonnen hatten. Die Ausstände sollten zeigen, „was passiert, wenn diese Verhandlungen scheitern“. Ver.di hatte bereits Anfang des Monats Deutschland mit einer einwöchigen Warnstreikwelle überzogen, an der sich insgesamt 130.000 Beschäftigte beteiligten. (dapd/abendblatt.de)