In Hannover und Bremen stehen Busse und Bahnen still – Verdi fordert weiterhin 6,5 Prozent mehr Lohn und droht mit “großem Arbeitskampf“.

Hannover. Wegen der Tarifauseinandersetzungen im öffentlichen Dienst müssen sich die Menschen am Montag in Niedersachsen und Bremen auf Beeinträchtigungen einstellen. So legten die Mitarbeiter von Verkehrsbetrieben unter anderem in Hannover, Hildesheim, Göttingen und Braunschweig mit Beginn der Frühschicht den Nahverkehr lahm, wie ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi sagte. Der Streik dauere 24 Stunden. Bis zum Betriebsschluss um 3.00 Uhr am Dienstagmorgen seien alle Busse und Bahnen außer Betrieb, sagte ein Mitarbeiter der Hannoverschen Verkehrsbetriebe Üstra. Auch Beschäftigte von Müllabfuhr, Kindertagesstätten und Behörden beteiligten sich an dem Ausstand. Am Mittag war eine Kundgebung in Hannover geplant.

Verdi-Chef Frank Bsirske drohte mit einem harten Arbeitskampf, sollten die Tarifverhandlungen platzen. „Wir werden uns Ende März einigen müssen, oder die Verhandlungen scheitern“, sagte Bsirske im ZDF-„Morgenmagazin“. Dann werde es „einen großen Arbeitskampf“ geben, sagte er. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 28. und 29. März geplant. „Ich hoffe, dass wir vorher zu einer Einigung kommen“, sagte der ver.di-Vorsitzende.

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Bereits Anfang des Monats hatten die Gewerkschaften mit Warnstreiks in ganz Deutschland ihren Forderungen in der Tarifauseinandersetzung Nachdruck verliehen. Sie verlangen 6,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 200 Euro monatlich mehr für die Bezieher kleinerer Einkommen.

Bsirske bekräftigte die Forderung nach 6,5 Prozent mehr Lohn für die zwei Millionen Staatsbediensteten bei Bund und Kommunen. Die Arbeitgeber – Bund und Kommunen – haben ein Stufenmodell angeboten, das nach ihrer Rechnung im zweiten Jahr auf ein Lohnplus von 3,3 Prozent hinauslaufen würde. Das Angebot der Arbeitgeber von insgesamt 3,3 Prozent für zwei Jahre bedeute einen Reallohnverlust, sagte er.

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Verdi hat für Dienstag Warnstreiks in Bayern, Hessen und im Raum Heilbronn in Baden-Württemberg angekündigt. Für Mittwoch sind Ausstände bei Kommunen und Bundesbehörden in Nordrhein-Westfalen geplant. (dapd/abendblatt.de)