Wegen des Tarifkonflikts im öffentlichen Dienst müssen sich die Menschen erneut den ganzen Tag auf Beeinträchtigungen einstellen.

Hannover. Mit Warnstreiks im Nahverkehr, in Kindergärten und bei der Müllabfuhr hat in Niedersachsen und Bremen die zweite Warnstreikwelle im öffentlichen Dienst begonnen. Wegen des Tarifkonflikts müssen sich die Menschen in beiden Bundesländern den ganzen Tag auf Beeinträchtigungen einstellen. "Wir bestreiken heute den gesamten Bereich des öffentlichen Dienstes“, sagte Verdi-Sprecher Ulf Birch am Montagmorgen der Nachrichtenagentur dpa. Der Streik dauere 24 Stunden. Bis zum Betriebsschluss um 3.00 Uhr am Dienstagmorgen seien alle Busse und Bahnen außer Betrieb, sagte ein Mitarbeiter der Hannoverschen Verkehrsbetriebe Üstra.

In der niedersächsischen Landeshauptstadt bleiben auch die städtischen Kindergärten geschlossen und der Müll wird nicht abgeholt. Am Dienstag folgen Warnstreiks in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen. Am Mittwoch soll der öffentliche Dienst ganztägig in Nordrhein-Westfalen bestreikt werden.

+++ Arbeitgeber bieten 3,3 Prozent mehr +++

Bereits Anfang des Monats hatten die Gewerkschaften mit Warnstreiks in ganz Deutschland ihren Forderungen in der Tarifauseinandersetzung Nachdruck verliehen. Sie verlangen 6,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 200 Euro monatlich mehr für die Bezieher kleinerer Einkommen.

Die Arbeitgeber – Bund und Kommunen – haben ein Stufenmodell angeboten, das nach ihrer Rechnung im zweiten Jahr auf ein Lohnplus von 3,3 Prozent hinauslaufen würde. Nach Gewerkschaftsrechnung würde damit der Lohn jedoch über die gesamte Zeit im Monatsschnitt nur um 1,77 Prozent steigen. Dies sei unter Inflationsausgleich und damit nicht akzeptabel. (dpa)