Hamburg. Die Euro-Gruppe, die Europäische Zentralbank (EZB) und der Internationale Währungsfonds (IWF) stellen sich laut einem Pressebericht auf einen erzwungenen Umtausch von griechischen Staatsanleihen ein. „Wir rechnen damit, dass die freiwillige Beteiligung nicht ausreicht, um die Aktivierung der CACs zu vermeiden“, hieß es laut „Financial Times Deutschland“aus Kreisen der „Troika“. CACs („Collective Action Clauses“) sind Zwangsklauseln mit denen ein Verzicht privater Gläubiger erzwungen werden kann. Damit würde aus der freiwilligen eine unfreiwillige Umschuldung, durch die auch Kreditausfallversicherungen (CDS) fällig werden könnten.
Griechenland will auf die Anwendung der CACs nur verzichten, wenn über 90 Prozent der ausstehenden Anleihen in privater Hand in Höhe von 206 Milliarden Euro zum Umtausch angeboten werden. Die Frist dafür läuft am Donnerstagabend ab. Die Finanzminister der Euro-Staaten wollen am Freitag darüber beraten.
Griechenlands Finanzminister Evangelos Venizelos hatte noch am Montag seine Entschlossenheit betont, private Gläubiger notfalls zum Schuldenschnitt zu zwingen. Er erwarte zwar, dass die Anleihe-Investoren auf das unterbreitete Angebot eingehen, sagte Venizelos im Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg. Falls der Forderungsverzicht jedoch nicht auf freiwilliger Basis zustande komme, sei man bereit, ihn mit Umschuldungsklauseln zu forcieren. (dpa)