Keine Bewegung im Tarifstreit zwischen Gewerkschaft und Fraport. 231 Flüge sind gestrichen – Flughafen Hamburg ebenfalls betroffen.
Frankfurt/Main. Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) hat mit einem zweitägigen Streik auf Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt am Main den Druck im festgefahrenen Tarifkonflikt mit dem Flughafenbetreiber Fraport erhöht. Die rund 200 Beschäftigten des Vorfelds legten am frühen Morgen die Arbeit nieder, wie die Gewerkschaft mitteilte. Fraport kündigte an, trotz des Streiks bis zu 70 Prozent der an beiden Tagen geplanten insgesamt 2450 Flüge abfertigen zu wollen.
Ungeachtet des Streikbeginns zeichnete sich keine Annäherung in dem Konflikt ab. GdF-Bundesvorstand Markus Siebers sagte, er sehe derzeit keine Bewegung. „Es hat keine Kontakte mit der Fraport gegeben“, sagte Siebers. Er warf dem Flughafenbetreiber Kompromisslosigkeit vor. Die Gewerkschaft fordert hohe Lohnzuschläge für die Vorfeld-Beschäftigten.
+++ Wenn der Flieger nicht abhebt: Rechte von Passagieren +++
+++ Auch Hamburger Flughafen betroffen: Heute und morgen fallen wieder Flüge wegen Streiks aus +++
Fraport hält die Forderungen für überzogen und wirft der Gewerkschaft eine „starrsinnige Haltung“ vor. „Fraport ist jederzeit zu Verhandlungen bereit, wenn die GdF Kompromissbereitschaft zeigt und die Streikmaßnahmen beendet“, teilte das Unternehmen mit. „Wir erwarten ein Umdenken“, sagte Fraport-Sprecher Mike Schweitzer.
Wenige Stunden nach Streikbeginn seien 231 der 1250 für Montag vorgesehenen Flüge gestrichen worden, erklärte Fraport. Dennoch laufe der Betrieb „geregelt und mit einer guten Pünktlichkeitsquote“. Die Lufthansa kündigte an, an beiden Tagen je rund 200 Flüge auf innerdeutschen und europäischen Strecken zu streichen. Die für Montag geplanten Interkontinental-Flüge können voraussichtlich alle abgefertigt werden.
Der Flughafen hat Beschäftigte mit Erfahrung im Vorfelddienst im Einsatz und zudem weitere Mitarbeiter geschult, die etwa als Flugzeug-Einweiser die Aufgaben der Streikenden übernehmen.
Der Streik sollte ursprünglich nur 24 Stunden dauern und am Dienstag um 5.00 Uhr enden. Doch die Gewerkschaft verlängerte die Arbeitsniederlegung in der Nacht zum Montag um weitere 24 Stunden.
Die 200 Vorfeld-Beschäftigten in Frankfurt hatten bereits am vergangenen Donnerstag und Freitag gestreikt und den Flugverkehr teilweise lahmgelegt. Hunderte Flüge fielen aus. (dapd/abendblatt.de)