Die Commerzbank, die 80,5 Prozent an der Comdirect hält und ihre Kapitaldecke aufstocken will, bekommt 63,7 Millionen Euro Dividende.

Frankfurt. Das Auf und Ab an den Kapitalmärkten hat dem Online-Broker Comdirect einen Rekordgewinn beschert. Das Ergebnis vor Steuern schnellte im vergangenen Jahr um gut ein Drittel auf 108,1 Millionen Euro, wie die Bank aus Quickborn bei Hamburg am Donnerstag mitteilte. Die Dividende soll auf 56 (Vorjahr: 42) Cent steigen. Davon profitiert vor allem der Mutterkonzern: Die Commerzbank, die 80,5 Prozent an der Comdirect hält und ihre Kapitaldecke aufstocken will, bekommt allein 63,7 Millionen Euro. Der Nettogewinn ist mit 111,8 (59,6) Millionen Euro sogar höher als das Vorsteuerergebnis, nachdem Comdirect einen zehn Jahre schwelenden Steuerstreit mit dem Finanzamt um 37 Millionen Euro für sich entschieden hat.

+++ Commerzbank will Kapitallücken ohne Hilfen schließen +++

Der Rekordgewinn hatte sich seit dem Herbst abgezeichnet: Im November hatte die Bank ein Vorsteuerergebnis von deutlich mehr als 100 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Comdirect kamen vor allem die steigenden Zinsen am Markt zugute, der Zinsüberschuss kletterte um 48 Prozent auf 150,8 Millionen Euro. Die Bank führt inzwischen 1,24 Millionen Tagesgeld- und 775.000 Girokonten. Die schwankenden Märkte trieben die 1,63 Millionen Brokerage-Kunden vor allem seit dem Sommer zum Handeln – dennoch sank der Wert ihrer Depots. Zum Jahresende betreute Comdirect im Geschäft mit dem Privatkunden noch ein Vermögen von 24,9 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor waren es noch 26,3 Milliarden.

Die Comdirect-Aktie legte am Donnerstagmorgen um 0,8 Prozent zu, Commerzbank fielen wie die meisten Bankenwerte um mehr als drei Prozent.

(Reuters)