Auch ein Flugzeug von Singapur Airlines ist betroffen. A380-Maschinen sollen bei turnusmäßiger Wartung repariert werden. Airbus: “Flotte ist sicher.“
Berlin. An fünf Großraumflugzeugen vom Typ A380 sind Risse in den Tragflächen aufgetreten. Die weniger als einen Zentimeter großen Haarrisse seien bereits Ende vergangenen Jahres entdeckt worden, sagte Airbus-Sprecher Stefan Schaffrath am Freitag. Daraufhin habe der Flugzeughersteller Belastungstests vorgenommen und die Maschinen von der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) inspizieren lassen.
Die Prüfung hat nach Angaben von Schaffrath ergeben, dass es ausreicht, wenn die fünf betroffenen Maschinen des größten Passagierflugzeugs der Welt im Rahmen der alle vier Jahre vorgesehenen turnusmäßigen Wartung repariert werden.
Der Präsident des australischen Flugzeugmechaniker-Verbandes, Paul Cousins, hatte zuvor gewarnt, dass die Risse sich vergrößern könnten. Der australischen Zeitung "The Sydney Morning Herald“ sagte er: "Ich würde niemals vier Jahre bis zur Inspektion warten.“ Bei einem so großen Flugzeug wie dem A380 müsse man sich absolut sicher sein, dass es einwandfrei fliegt. Zu den betroffenen Maschinen gehört auch eine der australischen Fluggesellschaft Qantas.
Airbus: A380-Flotte ist sicher
Schaffrath wies die Kritik zurück. Der millimetergroße Riss in den Tragflächen sei ein "nicht sicherheitsrelevantes Thema“, sagte der Airbus-Sprecher. Wenn das Wartungsintervall es vorsehe, könne ein Flugzeug mit einem solchen Riss noch vier Jahre bis zur nächsten Inspektion fliegen. Dort würden die "material- und prozessbedingten“ Risse dann repariert. Die Airbus-Tests hätten gezeigt, dass der Riss sich nicht vergrößert, sagte Schaffrath. Die A380-Flotte sei sicher.
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Betroffen sind neben der Qantas-Maschine ein Flugzeug von Emirates, ein Airbus-Testflugzeug und zwei Maschinen von Singapur Airlines. Der erste Riss an einem A380 ist bereits im November 2010 aufgefallen. Damals musste eine Maschine mit Triebwerkschaden notlanden. Zunächst sei vermutet worden, dass die Risse bei einem Unfall entstanden sein könnten, sagte der Sprecher. Erst danach seien die feinen Risse auch in den Tragflächen von vier weiteren Flugzeugen entdeckt worden.
Die acht A380-Maschinen der Lufthansa sind nicht betroffen. Weitere neun Flugzeuge hat die deutsche Fluggesellschaft bestellt, zwei davon sollen im laufenden Jahr ausgeliefert werden. Mit dem A380 fliegen bereits sieben europäische und asiatische Fluggesellschaften. Für das größte zivile Verkehrsflugzeug der Welt liegen 243 Bestellungen von 18 Fluggesellschaften vor. Im vergangenen Jahr wurden 26 Langstreckenmaschinen ausgeliefert. Den ersten Passagierflug hatte der Airbus A380 im Oktober 2007.