Das griechische Defizit wird bei 9,6 Prozent liegen. Ratingagentur warnt vor Verschärfung der Euro-Krise, wenn Athen nicht handelt.
Lagonissi/Frankfurt. Das griechische Haushaltsdefizit war im vergangenen Jahr wieder höher als geplant, wie Entwicklungsminister Michalis Chrysochoidis am Mittwoch erklärte. Es werde vermutlich bei 9,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts liegen und damit einen halben Prozentpunkt höher als angestrebt. Eine stärkere Inanspruchnahme des Strukturentwicklungsfonds der Europäischen Union habe im vergangenen Jahr geholfen, die Ausgaben der Regierung und damit das Defizit von 10,6 Prozent 2010 zu senken, erklärte er.
Chrysochoidis äußerte sich auf einer Konferenz, auf der das auf internationale Finanzhilfen angewiesene Griechenland hoffte, Investoren aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gewinnen zu können. Das Land leidet unter einer Schuldenlast, die im vergangenen Jahr vermutlich bei 160 Prozent des Bruttoinlandsprodukts lag. Die Regierung hat deshalb ein drastisches Sparprogramm beschlossen.
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Die Ratingagentur Fitch warnte am Mittwoch auf einer Konferenz in Frankfurt am Main, die finanziellen Schwierigkeiten Griechenlands könnten in diesem Jahr noch die Krise in der Euro-Zone verschärfen, wenn sich das Land nicht mit den Gebern auf eine Verringerung der Schuldenlast verständigen könne. Griechenland habe „immer noch das Potenzial Europa in eine Krise zu stürzen“, erklärte David Riley von Fitch. Die Zeit werde knapp. (dapd/abendblatt.de)