Zuvor hatte die US-Börsenaufsicht wegen dubioser Finanzgeschäfte Zivilklage gegen eines der mächtigsten Häuser der Wall Street eingereicht.

Berlin. Nach der Betrugsklage der US-Börsenaufsicht SEC gegen Goldman Sachs erwägt nun die Bundesregierung rechtliche Schritte gegen die US-Investmentbank. „Die Finanzaufsicht BaFin wird ein Auskunftsersuchen an die SEC stellen“, sagte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm der Zeitung „Welt am Sonntag“. Nach einer „sorgfältigen Bewertung der Unterlagen“ werde Berlin rechtliche Schritte prüfen, sagte er weiter.

Die US-Börsenaufsicht wirft Goldman Sachs in ihrer Zivilklage vor, verbriefte Hypothekenkredite vertrieben zu haben, obwohl von Anfang an klar gewesen sei, dass die Papiere an Wert verlieren werden. Die Investmentbank habe dabei „wesentliche Informationen“ unterschlagen, heißt es. Insgesamt sollen die Investoren mehr als eine Milliarde Dollar mit den Papieren verloren haben.

Der Fall ist für Deutschland brisant, da die Mittelstandsbank IKB im April 2007 zu den Großabnehmern der Papiere gehörte. Die Tochter der staatlichen Förderbank KfW soll rund 150 Millionen Dollar investiert haben. Die IKB konnte im Sommer 2007 nur mit staatlicher Milliardenhilfe gerettet werden.