IG-Metall und Arbeitgeber haben sich auf eine Lohnerhöhung von 2,7 Prozent ab April 2011 verständigt. Dazu kommt eine Einmalzahlung von 320 Euro.
Düsseldorf. Bei den Metall-Tarifverhandlungen im Pilotbezirk Nordrhein-Westfalen haben Gewerkschaft und Arbeitgeber einen Abschluss erzielt. Beide Seiten einigten sich auf Regelungen zur Beschäftigungssicherung und eine Entgelterhöhung, wie IG-Metall-Bezirkschef Oliver Burkhard am Morgen in Düsseldorf mitteilte. Der Abschluss soll nach Willen der Tarifparteien auf die anderen Bezirke übertragen werden.
Die Beschäftigten erhalten nach dem in Düsseldorf in einer Nachtsitzung erzielten Ergebnis von Mai 2010 bis März 2011 eine Einmalzahlung und ab April 2011 eine Entgelterhöhung von 2,7 Prozent. Die Laufzeit des Entgelt-Tarifvertrags beträgt den Angaben zufolge 23 Monate bis zum 31. März 2012.
Knackpunkt der Gespräche seit Mittwochnachmittag bildete laut Verhandlungsteilnehmern das Thema Entgelt. Rasch einigen konnten sich die Tarifparteien hingegen auf ein Paket zur Beschäftigungssicherung, das Entlassungen bis Mitte 2012 verhindern soll. Es sieht demnach einen Mix aus einer tariflichen Kurzarbeit und Kündigungsschutz vor.
Der IG-Metall-Vorstand empfahl den Abschluss den Tarifbezirken nach Angaben von Gewerkschaftschef Berthold Huber zur Übernahme. Nach Angaben des nordrhein-westfälischen Arbeitgeber-Verhandlungsführers Horst-Werner Maier-Hunke empfiehlt auch der Arbeitgeberverband Gesamtmetall die in Düsseldorf erzielte Einigung zur bundesweiten Übernahme.
Die IG Metall hatte wegen der Konjunkturkrise zum ersten Mal in der Nachkriegsgeschichte keine konkrete Lohnforderungen aufgestellt, verlangte aber mindestens einen Inflationsausgleich.
Die Gewerkschaft hatte befürchtet, dass ohne ein Gegensteuern durch zusätzliche Instrumente zur Beschäftigungssicherung in der Branche mit etwa 3,4 Millionen Metallern bis Ende 2012 rund 700.000 Jobs auf der Kippe stehen. Der deutsche Maschinenbau etwa hatte 2009 ein rabenschwarzes Jahr verzeichnet und einen Rückgang der Bestellungen um 38 Prozent verschmerzen müssen. Für 2010 erwartet der Verband VDMA für die Branche mit Konzernen wie ThyssenKrupp, Gea oder Gildemeister eine Besserung erst in der zweiten Jahreshälfte.
In ihrer letzten Tarifrunde - vor Ausbruch der Krise - hatten Arbeitgeber und IG Metall noch zweistufige Lohnerhöhungen von insgesamt 4,2 Prozent bei einer Laufzeit von 18 Monaten sowie eine Einmalzahlung vereinbart. Dieser Vertrag läuft Ende April aus.