Nach der Einigung in Düsseldorf sollen die Beschäftigten mit dem Tarifpaket „Zukunft in Arbeit“ in Lohn und Brot gehalten werden.
Düsseldorf. Bei den Tarifverhandlungen in der nordrhein- westfälischen Metall- und Elektroindustrie haben Arbeitgeber und Gewerkschaften am späten Mittwochabend eine erste Einigung erzielt. Die Tarifparteien stimmten in der zweiten Runde in Düsseldorf für eine Beschäftigungssicherung. Demnach sollen die Beschäftigten mit dem Tarifpaket „Zukunft in Arbeit“ in Lohn und Brot gehalten werden - unter anderem durch eine Verlängerung der staatlich garantierten Kurzarbeit, durch Kündigungsschutz und Verkürzung der Arbeitszeiten.
Eine Gesamteinigung für die rund 700.000 Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie des Landes NRW könnte als Pilotabschluss wegweisend sein für die gesamte Metall- und Elektroindustrie in Deutschland mit ihren 3,4 Millionen Beschäftigten. Knackpunkt war auch am späten Abend noch die Entgeltfrage, verlautete aus Verhandlungskreisen. Die IG Metall, die in diesem Jahr ohne konkrete Lohnforderung in die Verhandlungen gegangen war, wollte mindestens die Reallöhne sichern – indem beispielsweise eine Einmalzahlung einen Inflationsausgleich bringt. Auf der Gegenseite strebten die Arbeitgeber jedoch eine Nullrunde an.Die Teileinigung zur Beschäftigungssicherung werde nur dann greifen, wenn auch beim Entgelt eine Lösung erzielt wird, hieß es.
Zum Auftakt der zweiten Tarifrunde hatten IG-Metall-Bezirkleiter Oliver Burkhard und Landesarbeitgeberchef Horst-Werner Maier-Hunke ihren Willen zu einer schnellen Verhandlungslösung bekräftigt. „Wir stehen vor einer schwierigen Situation“, sagte Maier-Hunke. Einen Spielraum für mehr Geld gebe es nicht. „Unser Angebot ist Null.“ Die Beschäftigungssicherung sei ein sehr hohes Gut.
Die IG Metall will sich dagegen die Jobsicherung nicht mit einer Nullrunde abkaufen lassen. „Wir wollen ein gutes Jobpaket, sichere Arbeitsplätze und auch mehr Geld“, konterte Burkhard. Die am Vortag in Baden-Württemberg erzielte Einigung bei der Beschäftigungssicherung sei eine gute Grundlage für NRW. Bei den Verhandlungen in Düsseldorf sollen sich unter anderem auch Gesamtmetallpräsident Martin Kannegiesser und IG-Metall-Chef Berthold Huber im Hintergrund bereit halten. Huber hatte sich zuvor in Essen zuversichtlich gezeigt, dass eine Einigung bis zum Donnerstag gelingen könnte.