Suchmaschinenbetreiber verdient fast zwei Milliarden Dollar im vergangenen Vierteljahr. Aktienanalysten hatten aber mit mehr gerechnet.
San Francisco. Google ist trotz eines kräftigen Gewinnanstiegs hinter den Hoffnungen der Börsianer an der Wall Street zurückgeblieben. Der umstrittene Internetgigant verdiente zwar im vergangenen Vierteljahr in gewohnter Manier unerwartet viel. Einige Branchenexperten zeigten sich jedoch unzufrieden mit dem Tempo des Umsatzwachstums und bemängelten zudem Anzeichen für eine Steigerung der Ausgaben. Die Aktie fiel deshalb am Donnerstag nachbörslich um vier Prozent.
Unterm Strich verdiente der Suchmaschinenbetreiber 1,97 Milliarden Dollar nach 382,4 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum, als Investitionen bei AOL und Clearwire den Gewinn schmälerten. Ohne Sonderposten betrug der Gewinn je Aktie 6,79 Dollar. Analysten waren hier im Schnitt von 6,48 Dollar ausgegangen. Der Umsatz stieg um 17 Prozent auf 6,67 Milliarden Dollar. „Die Erwartungen erhöhten sich vor der Bekanntgabe der Ergebnisse“, erklärte Analyst Martin Pyykkonen von Janco Partners die Börsenreaktion. „Sie haben fundamental gute Zahlen geliefert, aber auch nichts Überwältigendes.“
Auf den Google-Aktien lastete in den vergangenen Tagen auch der Ärger in China, wo das Unternehmen nach einem Hacker-Angriff möglicherweise seine Tätigkeit einstellen will. Konzernchef Eric Schmidt erklärte hierzu lediglich, Google werde voraussichtlich ziemlich bald Änderungen vornehmen. Er äußerte sich dennoch sehr zuversichtlich zur Geschäftsentwicklung im neuen Jahr: „Wir sehen das Internet zu Jahresanfang äußerst optimistisch und werden weiter sehr viel Geld in technologische Innovationen investieren.“ Davon würden nicht nur die Google-Nutzer und -Kunden profitieren, sondern das Internet insgesamt. Google peile weiterhin etwa eine Übernahme pro Monat an. Das schnellste Umsatzwachstum verspricht sich Schmidt jedoch von mobilen Internetanwendungen.