Die beiden Gründer verlieren damit die Aktienmehrheit - allerdings nur formal. Faktisch behalten sie die Macht im Mega-Konzern.

San Francisco. Mit dem Verkauf von zehn Millionen Aktien wollen die Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin ihre Kontrolle über das Internet-Unternehmen lockern. Die beiden Geschäftspartner wollen über fünf Jahre hinweg je fünf Millionen ihrer Anteile im Gesamtwert von derzeit 5,5 Milliarden Dollar (3,9 Milliarden Euro) veräußern, wie aus einer bei der Börsenaufsicht eingereichten Mitteilung hervorgeht. Die Stimmrechte von Page und Brin würden sich damit von 59 auf 48 Prozent verringern.

Die beiden 36-Jährigen bleiben damit weiterhin die wichtigsten Anteilseigner, auch wenn sie ihre Aktienmehrheit formal verlieren. Allerdings behält Vorstandschef Eric Schmidt nahezu zehn Prozent der Stimmrechte an dem Internet-Giganten. Also wird das Führungstrio das Unternehmen auch nach Abschluss der Transaktion kontrollieren, denn zusammen kommen sie immer noch über die entscheidende 50-Prozent-Marke. Trotz gelegentlicher Differenzen haben sich Schmidt, Page und Brin darauf verständigt, bis mindestens 2024 bei Google zu bleiben.

Der geplante Fünf-Jahres-Zeitraum für den Aktienverkauf soll mit der Veräußerung des ersten Kontingents beginnen und anschließend in periodischen Abständen erfolgen. Damit soll dem Unternehmen zufolge die Gefahr verringert werden, dass der Aktienwert von Google unter Spekulationsdruck gerät. Page und Brin haben zurzeit beide rund 16 Milliarden Dollar ihres jeweiligen Vermögens bei Google investiert. Dafür erhalten sie auf eigenen Wunsch ein Jahreseinkommen von lediglich einem Dollar.