Bundesverband Zeitarbeit Personal-Dienstleistungen spricht sich für die Einführung eines Mindestlohns aus. Kritik an Drogeriekette Schlecker.

Hamburg. Der Bundesverband Zeitarbeit Personal-Dienstleistungen (BZA) hat auf das Lohndumping bei der Drogeriekette Schlecker reagiert und sich für die Einführung von Mindestlöhnen in der Zeitarbeitsbranche ausgesprochen. „Wir brauchen einen Mindestlohn im Arbeitnehmerentsendegesetz, der für alle Beschäftigte in der Zeitarbeit gilt“, sagte der BZA-Präsident Volker Enkerts dem „Hamburger Abendblatt“.

Vorstellbar sei ein Mindeststundenlohn von 7,31 bis 8 Euro. Konkret sollte die Höhe des Mindestlohns von Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden im Tarifausschuss verhandelt und schließlich gesetzlich festgeschrieben werden. „Dieser Stundenlohn wäre verbindlich und müsste für Mitarbeiter in der Zeitarbeit als Mindestlohn bezahlt werden“, sagte Enkerts. Nur durch einen Mindestlohn ließen sich Niedrigstlöhne in der Branche, wie sie teilweise in Haustarifen vereinbart würden, verhindern.

Enkerts lehnt das Geschäftsgebaren der Drogeriekette Schlecker grundsätzlich ab. „Es handelt sich um Tricksereien, die gesetzlich ausgeschlossen werden sollten.“ Es dürfe nicht zugelassen werden, dass Mitarbeiter in einem Unternehmen ihren Arbeitsplatz verlieren und über Zeitarbeitstarife neu beschäftigt werden. „Das entspricht nicht der Funktion von Zeitarbeit“, kritisierte der BZA-Präsident. Aufgaben der Zeitarbeit seien vielmehr, Auftragsspitzen abzupuffern, Ersatz bei Ausfällen zu bieten, Urlaubs- und Krankheitszeiten abzufedern sowie Projektgeschäfte zu übernehmen.