Frankfurt. In Deutschland ist wieder mehr Falschgeld in Umlauf. Die Bundesbank registrierte im vergangenen Jahr rund 52 500 falsche Euro-Geldscheine - ein Plus von 28 Prozent im Vergleich zu 2008. Damit kamen auf 10 000 Bundesbürger sechs gefälschte Scheine. Deutschland liegt mit diesen Zahlen nach Angaben der Bundesbank aber weit unter dem Durchschnitt im Euro-Raum.
Durch die falschen Banknoten entstand im vergangenen Jahr ein Schaden von 3,1 Millionen Euro - 400 000 Euro weniger als 2008 und so wenig wie noch nie seit der Einführung der Euro-Banknoten Anfang 2002. Der Rückgang sei darauf zurückzuführen, dass Fälscher inzwischen vermehrt Scheine mit geringerem Wert, also vor allem 20- und 50-Euro-Scheine, in Umlauf brächten, erklärte die Bundesbank. Zudem könnten Geschäftsbanken und der Handel falsche Banknoten immer besser und schneller erkennen. Kleingeld wurde 2009 weniger gefälscht: Die Bundesbank registrierte etwa 78 500 falsche Münzen. Im Jahr zuvor waren es noch etwa 80 000 gewesen. Gefälscht wurden den Angaben zufolge 50 Cent, Ein- und Zwei-Euro-Stücke.
Im gesamten Euro-Raum zog die Europäische Zentralbank (EZB) in der zweiten Jahreshälfte des vergangenen Jahres 447 000 gefälschte Geldscheine aus dem Verkehr. Das sei ein Anstieg von acht Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2009, teilte die EZB mit. Der Anteil der Fälschungen ist jedoch relativ gering: Durchschnittlich sind in den 16 Euro-Ländern knapp 13 Milliarden echte Banknoten in Umlauf.
Die Zahl der entdeckten gefälschten Euro-Münzen sank nach Angaben der Europäischen Kommission 2009 deutlich. 172 100 gefälschte Münzen wurden aus dem Verkehr gezogen, im Vorjahr waren es 195 900. Im Vergleich zu den 15 Milliarden Euro-Münzen, die sich in Umlauf befänden, ist die Zahl der Fälschungen gering.