Die sieben führenden Industriestaaten sehen zwar ein Licht am Ende des Tunnels, warnen aber vor Selbstzufriedenheit.

Istanbul. Die milliardenschwere Hilfsprogramme, die die sieben führenden Industriestaaten im Kampf gegen die weltweiter Wirtschafts- und Finanzkrise augelegt haben, bleiben vorerst bestehen. Die "G7" lassen den Zeitpunkt für einen Ausstieg vorerst offen. Zunächst müsse „die Erholung sichergestellt" sein. teilten die Finanzminister und Notenbankchefs der G7 am Sonnabend nach ihrem Treffen in Istanbul mit. Für Selbstzufriedneheit und Entwarnung gebe es keinen Spielraum.

Die Wachstumsaussichten seien noch schwach, die Lage auf dem Arbeitsmarkt verbessere sich bislang nicht, hieß es weiter. Die Ressort- und Notenbankchefs machten allerdings deutlich, dass es seit einigen Monaten Anzeichen für eine globale Wirtschaftserholung gebe. Die Staatengemeinschaft habe mit „entschlossenen“ Maßnahmen dazu beigetragen, die Stabilität der Finanzmärkte wieder herzustellen und die Konjunktur anzukurbeln.

Die G7-Gruppe, der die USA, Japan, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Kanada angehören, unterstrich ihr gemeinsames Interesse an einem starken und stabilen internationalen Finanzsystem. Zu den Wechselkursen wurde unverändert die Passage vom G7-Treffen im April wiederholt. Dazu gehört auch der Aufruf und die Erwartung an China, seinen Wechselkurs weiter zu flexibilisieren.

Die G7 unterstrichen ihren Willen zur Zusammenarbeit mit den 20 wichtigsten Wirtschaftsmächten, um die während des Weltfinanzgipfels in Pittsburgh Ende September vereinbarten Ziele zu erreichen. Auf dem Treffen war beschlossen worden, dass die G20 die G7/G8 als wichtigstes Forum für globale Wirtschaftspolitik ablösen.

Die G7-Treffen werden nach Aussage von Finanzstaatssekretär Jörg Asmussen nicht abgeschafft. Die G7-Minister hätten sich verständigt, künftig wieder informeller zusammenarbeiten zu wollen wie in der Vergangenheit. Es werde versucht, die Terminkalender zu straffen.

Auch werde es künftig nicht mehr nach jedem G7-Treffen eine gemeinsame Abschlusserklärung geben. „Wir wollen freier entscheiden“, sagte Asmussen. Die G7-Runden sollten genutzt werden als Vorbereitungstreffen für die G20-Gipfel. Es habe keine Debatte darüber gegeben, die G7 zusammenzuschmelzen zu einer Vierer-Gruppe aus den USA, der EU, Japan und China, hieß es.