Volltreffer sind bei Unternehmen in Zeiten der Wirtschaftskrise selten - aber Sportartikelhersteller Adidas ist sicher, im nächsten Jahr einen zu landen.

Dank der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika peilen die Herzogenauracher eine Bestmarke beim Fußball-Umsatz an. "Fußball hat selbst in Krisenzeiten eine enorme Anziehungskraft", sagte Vorstandschef Herbert Hainer am Mittwoch. "Wir werden einen neuen Rekord erreichen." Die Höchstmarke liegt bisher bei etwas mehr als 1,3 Milliarden Euro 2008 - dem Jahr der Europameisterschaft. "Das wollen wir deutlich übertreffen."

Adidas werde seine weltweite Fußball-Marktführerschaft trotz eines immer stärkeren Wettbewerbs ausbauen. "Wir wollen die Weltmeisterschaft in Südafrika dominieren", sagte Hainer. Problematisch sei allerdings, dass der südafrikanische Markt deutlich kleiner sei als der deutsche bei der Fußball-WM 2006. Damals wurden 1,2 Milliarden Euro umgesetzt. "Deshalb müssen wir den Weltcup 2010 stärker in die anderen Weltregionen transferieren." Den Weltmarktanteil von Adidas im Fußballgeschäft bezifferte Hainer auf 34 Prozent. Hauptkonkurrent Nike liege bei 31 Prozent.

Adidas ist offizieller Sponsor der Fußball-WM, stellt den Spielball und rüstet neben der Nationalelf Südafrikas noch die Teams aus Argentinien, Deutschland, Spanien, Mexiko, Japan, Russland und China aus. Außerdem habe man eine Reihe herausragender Einzelspieler unter Vertrag. Die Voraussetzungen für einen Erfolg bei der WM 2010 seien deshalb sehr gut.

Allerdings hatte auch der Dax-Konzern im ersten Quartal mit der Rezession zu kämpfen. Nur knapp fünf Millionen Euro Gewinn blieben übrig, das Unternehmen trat deshalb auf die Kostenbremse und will ab 2010 jährlich mindestens 100 Millionen Euro einsparen. Gut 1000 der 39.000 Stellen sollen dieses Jahr gestrichen werden.