Die wirtschaftliche Rekordjagd von Europas größtem Sportartikelhersteller Adidas ist vorerst beendet: Nach vier Rekordjahren hintereinander erwartet...

Herzogenaurach. Die wirtschaftliche Rekordjagd von Europas größtem Sportartikelhersteller Adidas ist vorerst beendet: Nach vier Rekordjahren hintereinander erwartet der Konzern für 2009 erstmals wieder einen Rückgang bei Umsatz und Gewinn. "Wir können diese beispiellose Wirtschaftskrise, mit der sich heute alle Unternehmen weltweit konfrontiert sehen, nicht ignorieren", sagte Vorstandschef Herbert Hainer bei der Bilanzvorlage. Angesichts der schwierigen Wirtschaftslage sollen nun neben einem bereits Ende 2008 in die Wege geleiteten, weltweiten Einstellungsstopp laufende Kosten auf den Prüfstand - etwa Ausgaben für externe Berater und Reisen.

Für 2008 konnte Adidas bei Umsatz und Ergebnis noch einmal Rekordzahlen vermelden. Angetrieben von Großereignissen wie der Fußball-Europameisterschaft oder den Olympischen Spielen stieg der Umsatz um 4,9 Prozent auf 10,799 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis verbesserte sich um 13 Prozent auf erstmals knapp über eine Milliarde Euro. Unter dem Strich verdiente Adidas 642 Millionen Euro - plus 16,4 Prozent.

Zum Jahresende 2008 lagen die Auftragsbestände der Marke Adidas währungsbereinigt jedoch um sechs Prozent unter Vorjahr. Für das Gesamtjahr erwartet Adidas, dass der Konzernumsatz im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich sinken wird. Auch für die operative Marge - das Verhältnis des Ergebnisses vor Steuern und Zinsen (Ebit) zum Umsatz - und das Ergebnis je Aktie wurde ein Rückgang prognostiziert. Enttäuscht zeigte sich Hainer über die Entwicklung der 2006 erworbenen US-Marke Reebok. Während der Adidas-Markenumsatz 2008 um 14 Prozent stieg, verzeichnete Reebok einen Rückgang um zwei Prozent.

Die Aktionäre bekommen weiter 50 Cent Dividende je Aktie. Der Kurs stieg gestern zeitweise um mehr als sieben Prozent. Die Begründung von Analysten: Anleger hätten schlimmere Nachrichten erwartet.