Rechtzeitig zur Feriensaison werden Handy-Gespräche und das Versenden von SMS aus dem Ausland nochmals billiger. Für deutsche Nutzer dürfen Gespräche ab dem 1. Juli maximal 51 Cent kosten, SMS maximal 13 Cent, wie das Europaparlament beschloss.

Straßburg. Preise für SMS im Ausland

Der Neuregelung zufolge müssen Telefonkunden ab dem 1. Juli höchstens noch 11 Cent pro SMS plus Mehrwertsteuer zahlen. Das geht aus einer Verordnung hervor, die das Europaparlament am Mittwoch verabschiedet hat.

Damit wird für Reisende aus Deutschland der Höchstpreis für eine SMS aus dem Ausland angesichts der Mehrwertsteuer von 19 Prozent auf 13,1 Cent gesenkt. Derzeit müssen Handy-Nutzer teils bis zu 80 Cent zahlen.

Preise für Telefonieren im Ausland

Die Obergrenzen für abgehende Telefonate deutscher Handykunden werden ab Juli zunächst auf 51,2 Cent inklusive Mehrwertsteuer pro Minute gedeckelt, ankommende Anrufe dürfen nur noch maximal 22,6 Cent kosten. Neu ist außerdem die Verpflichtung der Anbieter zur sekundengenauen Abrechnung der Gespräche nach den ersten 30 Sekunden.

Die Obergrenzen für Handy-Gebühren sollen anschließend weiter gesenkt werden. Für deutsche Kunden wird der Höchstpreis ab Juli 2010 für ausgehende Gespräche bei 46,4 Cent und für eingehende Gespräche 17,9 Cent pro Minute liegen. Ein Jahr später sollen die Gebühren auf 41,7 und 13,1 Cent begrenzt werden. Schon in den vergangenen beiden Jahren waren die Preise gedeckelt worden.

Preise für mobile Internetnutzung im Ausland

Für das Surfen im Internet oder das E-Mail-Versenden per Handy im Ausland sieht die Neuregelung ebenfalls neue Preisgrenzen vor. Vorgaben gibt es allerdings zunächst nur für die Großhandelspreise - also die Kosten, die etwa ein spanischer Netzbetreiber dem deutschen Mobilfunkanbieter eines Reisenden für den Datentransfer in Rechnung stellt. Diese Großhandelspreise sollen ab Juli auf maximal einen Euro pro Megabyte (MB) übertragener Daten fallen, bis Juli 2011 sollen sie stufenweise auf 50 Cent pro Megabyte gesenkt werden.

Schutz vor zu hohen Rechnungen

Zudem soll es ab März 2010 einen Schutz vor Schock-Rechnungen geben. Demnach können Kunden ihrem Anbieter ein Limit vorgeben, nach dessen Erreichen die Roamingverbindungen gekappt werden. Für Kunden, die bis Juli 2010 kein Limit gewählt haben, soll automatisch die Obergrenze von 50 Euro gelten.

Die Anbieter müssen ihre Kunden warnen, wenn sie 80 Prozent ihres Limits erreicht haben. Bei Erreichung der Obergrenze müssen sie eine neue Mitteilung schicken. Reagiert der Kunde nicht, soll der Anbieter die Datenraoming-Dienste sperren.