Die durch die Finanzkrise besonders stark getroffene Schweizer Großbank UBS rutscht über einen Dachfonds auch in den Milliarden-Skandal des Wall-Street-Aktienbrokers Bernard L. Madoff.

Zürich. Bei Madoff hatte die UBS über den Fonds Luxalpha Gelder angelegt. Zuständig dafür war Access International Advisors, ein auch in Luxemburg tätiges und auf Hedgefonds und Investments spezialisiertes Managementbüro. Man habe diesen Fonds auf Kundenwunsch eingerichtet, sagte UBS-Sprecherin Tatiana Togni am Montag auf Anfrage.

Madoffs Firma habe nicht auf der Empfehlungsliste der UBS- Vermögensverwaltung für direkte Investitionen gestanden, sagte Togni. Luxalpha sei offenbar ein Anlagevehikel, das zwar auf Wunsch von sehr reichen Kunden eingerichtet worden ist, grundsätzlich aber weiteren Kunden offenstehe, hatte die "NZZ am Sonntag" geschrieben. Über die Höhe des gefährdeten Kapitals machte die UBS-Sprecherin keine Angaben. Die Zeitung berichtete über etwa sechs Milliarden Dollar (4,3 Mrd Euro) die insgesamt aus der Schweiz zu Madoff geflossen seien, der wohl das bisher größte "Schneeball-System" mit einem angeblichen Volumen von 50 Milliarden Dollar betrieb.

Betroffen sind auch Schweizer Privatbanken, die Kundengelder in Madoff-Anlagevehikel investiert haben. So sei die Union Bancaire Privee (UBP) betroffen, die ein Prozent der verwalteten Vermögen bei Madoff angelegt hatte. Im Juni beliefen sich die verwalteten Vermögen der Genfer Privatbank auf 126 Milliarden Franken (82 Mrd Euro). Bei der Luzerner Bank Reichmuth seien rund 3,5 Prozent der verwalteten Vermögen oder knapp 400 Millionen Franken vom Betrug tangiert, berichtete die Schweizer Nachrichtenagentur SDA.

Indirekt über Hedge-Fonds-Beteiligungen mit rund 90 Millionen Franken in Madoff-Vehikel investiert war die Versicherung Swiss Life. Die Summe entspreche aber weniger als 0,1 Prozent des Vermögens, das Swiss Life verwaltet, betonte der Lebensversicherungskonzern. Auch der Rückversicherer Swiss Re hat nach eigenen Angaben nicht direkt bei Madoff investiert. Über Hedge-Fonds-Investitionen sei der Konzern mit weniger als drei Millionen Dollar bei Madoff engagiert gewesen.