Im Gegenzug für Staatshilfen in Milliardenhöhe haben die US-Autokonzerne General Motors (GM) und Chrysler dem Senat jetzt eine Fusion angeboten.

"Ich wäre sehr gewillt, das ernsthaft in Betracht zu ziehen", sagte GM-Chef Rick Wagoner in einer Anhörung vor dem Bankenausschuss des US-Senats. Auch sein Kollege von Chrysler, Robert Nardelli, stimmte dem Plan zu. Er kündigte sogar an, dann auf seinen Job zu verzichten: "Falls ein Zusammenschluss das Unternehmen und seine Arbeiter rettet, dann würde ich es machen."

Heute wollten die beiden Konzernchefs gemeinsam mit ihrem Kollegen von Ford, Alan Mulally, vor dem Finanzdienstleistungs-Ausschuss des Repräsentantenhauses um staatliche Finanzspritzen von bis zu 34 Milliarden Dollar bitten. Dafür kündigten alle drei die Herstellung Sprit sparenderer Modelle sowie eine deutliche Senkung der Produktionskosten an.

Der Chef der Gewerkschaft United Auto Workers (UAW), Ron Gettelfinger, ist jedoch skeptisch. Eine Fusion würde zu "unglaublichen" Arbeitsplatzverlusten führen, sagte der Arbeitnehmervertreter.

Zahlreiche Abgeordnete zweifelten außerdem die Versprechungen der Vorstände wegen ihrer Fehler in der Vergangenheit an. "Ich vertraue den Konzernspitzen nicht", so der demokratische Senator Charles Schumer. Allerdings fügte er hinzu: "Wir können die Branche nicht zusammenbrechen lassen."

Einem Experten nach benötigen die "Großen Drei" dafür aber deutlich mehr Geld als sie beim Kongress beantragt haben. Angesichts der vorhergesagten Verkaufsrückgänge bräuchte die Autobranche 75 bis 125 Milliarden Dollar, sagte Moody's-Chefvolkswirt Mark Zandi. Die Wahrscheinlichkeit sei hoch, dass die Hersteller zu einem späteren Zeitpunkt um weitere Hilfen bitten würden, erklärte der Experte.

Die Detroiter Hersteller hatten Anfang der Woche um Hilfen von bis zu 34 Milliarden Dollar gebeten . Ohne Unterstützung stehen GM und Chrysler nach eigenen Angaben bis Jahresende vor dem Aus . Erst vor zwei Wochen hatte der Kongress die Firmenchefs abblitzen lassen, da sie in den Augen der Abgeordneten keine geeigneten Sanierungskonzepte vorgelegt hatten.

Sollten die Konzerne die Finanzspritze bekommen, müssten sie eine von der Regierung ernannte Aufsicht dulden, die eine radikale Restrukturierung der Konzerne vorantreiben würde.