Die US-Autokonzerne General Motors (GM) und Chrysler brauchen zum Überleben noch vor Jahresende eine Milliardenstütze vom Staat. Ford steht besser...

Washington. Die US-Autokonzerne General Motors (GM) und Chrysler brauchen zum Überleben noch vor Jahresende eine Milliardenstütze vom Staat. Ford steht besser da, ersucht aber ebenfalls um eine Kreditlinie zur Absicherung. Die "großen Drei" bitten insgesamt um staatliche Darlehen von 34 Milliarden Dollar und legten dem US-Kongress ihre Sanierungspläne vor.

Zugleich beriet die Autoarbeitergewerkschaft UAW, ob sie Zugeständnisse für eine Rettung der Konzerne machen will. Die Opel-Mutter General Motors beantragte eine Finanzhilfe von insgesamt 18 Milliarden Dollar, davon vier Milliarden Dollar noch in diesem Jahr. Chrysler erklärte, ohne staatliche Hilfe drohe dem Unternehmen im ersten Quartal des kommenden Jahres die Insolvenz. Der Konzern will noch vor Jahresende sieben Milliarden Dollar von der Regierung. Ford bat den Kongress um eine Kreditlinie von neun Milliarden Dollar, erklärte aber zugleich, möglicherweise werde das Geld gar nicht gebraucht. Ford will 2011 wieder Gewinn machen oder zumindest ohne Verlust dastehen.

Im Gegenzug versprachen die Autokonzerne Kostensenkungen und modernere, energiesparende Autos. Zudem wollen die Unternehmen dem Staat Aktien übertragen, damit die Steuerzahler später auch von Kurssteigerungen profitieren könnten.

Bei GM sollen bis 2012 bis zu 30 000 Arbeitsplätze wegfallen. GM und Ford wollen ihr Händlernetz verkleinern und erwägen den Verkauf ihrer schwedischen Töchter Saab und Volvo.

Die schwedische Regierung stellte gestern klar, dass sie nicht zu einer Übernahme bereit sei, will die Autofirmen des Landes aber anderweitig unterstützen.

Für heute und Freitag sind Anhörungen der Autobosse vor den Ausschüssen von Senat und Abgeordnetenhaus angesetzt. Beim ersten Anlauf vor 14 Tagen waren die Konzernchefs abgewiesen worden. Die Abgeordneten nahmen übel, dass die Bittsteller getrennt in ihren eigenen Firmenjets angereist waren.