Die Chefs der ums Überleben kämpfenden drei großen US-Autokonzerne haben den Kongress gestern um staatliche Kredite in Höhe von 34 Milliarden Dollar...

Washington. Die Chefs der ums Überleben kämpfenden drei großen US-Autokonzerne haben den Kongress gestern um staatliche Kredite in Höhe von 34 Milliarden Dollar gebeten. Sie sind damit aber auf Vorbehalte gestoßen. Der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Harry Reid, sagte vor der Sitzung des Bankenausschusses, er sehe nicht die erforderliche Mehrheit für eine derartige Unterstützung.

Reid sagte, es sei Sache der Regierung, Mittel aus dem 700-Milliarden-Dollar-Paket für die Banken an die Automobilbranche abzuzweigen. Richard Shelby, führender Republikaner im Bankenausschuss des Senats, kritisierte, die Autobauer hätten die erbetene Summe in den vergangenen beiden Wochen deutlich erhöht. Sie müssten klarmachen, wie sie das Geld den Steuerzahlern zurückzahlen wollten, sagte Shelby.

Der demokratische Ausschussvorsitzende Chris Dodd verwies die Branche an die Notenbank. Er schrieb einen Brief an Fed-Präsident Ben Bernanke mit der Frage, ob es irgendwelche Hindernisse für Kredite der Notenbank an die Automobilkonzerne gebe. Viele Fragen bei der geforderten Nothilfe seien noch ungeklärt, sagte Dodd, betonte aber, Unterstützung für die Autobauer sei in jedem Fall nötig. Ein Bankrott eines oder mehrerer Autobauer "würde jeden Sektor unserer Wirtschaft in Mitleidenschaft ziehen".

Die Anhörungen der Vorstandschefs von General Motors (GM), Ford und Chrysler sind auf zwei Tage angesetzt und sehen getrennte Rettungspläne vor. GM will vom Staat einen Notkredit über zwölf Milliarden Dollar, wobei vier Milliarden sofort überwiesen werden sollen. Außerdem wünscht sich die Opel-Mutter zur Absicherung weiterer Risiken eine zusätzliche Kreditoption auf sechs Milliarden Dollar.

Chrysler hat seinen Finanzbedarf bis zum Jahresende mit sieben Milliarden Dollar angegeben, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Ford hat eine Kreditlinie von neun Milliarden Dollar beantragt.