Deutsche Autobauer erwarten für das kommende Jahr den schwächsten Absatz auf dem heimischen Markt seit der Wiedervereinigung, so der Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA). Opel-Chef Demant spricht sich für politische Impulse aus, um das Neuwagengeschäft anzukurbeln.

Nur noch 2,9 Millionen Neuzulassungen erwartet die Branche für 2009. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Verband knapp 3,1 Millionen Neuzulassungen.

VDA-Präsident Matthias Wissmann sagte: "Die Automobilmärkte haben eine Talfahrt genommen, die in dieser Geschwindigkeit und Ausprägung noch nie vorher stattgefunden hat." Die Krise beschränke sich nicht auf ein Land, sondern habe alle wichtigen Märkte weltweit erfasst. Angesichts des dramatischen Nachfragerückgangs passten die deutschen Hersteller ihre Kapazitäten an. "Dies wird auch Auswirkungen auf die Beschäftigung haben", erklärte Wissmann.

Der deutsche Automarkt ist im November auf den schwächsten Wert seit 19 Jahren gefallen. Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen ging im Vergleich zum Vorjahresmonat um 17,7 Prozent auf rund 233 800 Fahrzeuge zurück. Von den großen Herstellern am schlimmsten betroffen ist die Marke Opel, die im November ein Minus von rund 36 Prozent wegstecken musste.

Um das Neuwagengeschäft anzukurbeln, hat sich deshalb Opel-Chef Hans Demant für politische Impulse ausgesprochen. Es gebe eine ganze Reihe von Ideen, die den Automarkt positiv beeinflussen könnten, sagte Demant am Mittwoch nach einem Gespräch mit dem hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch in Rüsselsheim.

Dazu gehöre eine Verschrottungsprämie für Autos, die älter als zehn Jahre seien, zinsgünstige Darlehen beim Kauf besonders umweltfreundlicher Autos oder auch eine zeitlich befristete Steuerbefreiung für Fahrzeuge mit niedrigem CO 2 -Ausstoß. Langfristig sei auch eine CO 2 -basierte Kfz-Steuer eine geeignete Maßnahme, sagte Demant.

Zu einer staatlichen Bürgschaft für den Autobauer wollte sich der Opel-Chef nur allgemein äußern: "Die Verhandlungen sind auf einem guten Wege." Mit Blick auf die äußerst komplexen Gesprächsinhalte könne er keine Details nennen. Opel ist derzeit vor allem durch die Situation des US-Mutterkonzerns General Motors bedroht.