Schwerer Absatzrückgang, sinkender Umsatz, sofortiger Produktionsstopp - dem bislang erfolgsverwöhnten Autobauer Porsche scheint es nun aufgrund der Absatzkrise auf dem Automarkt auch schlecht zu gehen. Nur noch wenige können sich freuen: Der sechsköpfige Vorstand kassierte 143,5 Millionen Euro.

Stuttgart. Und das ist laut des heute veröffentlichten Geschäftsberichts auch noch eine Steigerung gegenüber des vergangenen Geschäftsjahrs 2006/07, damals erhielten die sechs höchstrangigen Porsche-Manager "nur" 112,7 Millionen Euro an Vergütungen.

Heute in Stuttgart erklärte der Porsche-Chef Wendelin Wiedeking, wie es denn im laufenden Geschäftsjahr 2008/09 mit dem schwäbischen Sportwagenbauer aussieht. Es werde mit einem "spürbaren Rückgang der Absatzzahlen" gerechnet, sagte Wiedeking. Vor allem in den USA, dem wichtigsten Markt des Sportwagenbauers, lasse sich die weitere Entwicklung kaum noch zuverlässig kalkulieren. Deshalb werde die geplante Erhöhung des VW-Anteils auf über 50 Prozent voraussichtlich nicht mehr in diesem Jahr gelingen. "Angesichts des gegenwärtigen wirtschaftlichen Umfeldes wird es zunehmend unwahrscheinlicher, dass wir dieses Ziel noch in diesem Kalenderjahr erreichen können", sagte Wiedeking laut Redemanuskript. Bislang hielt Porsche 42,6 Prozent der VW-Anteile, hat sich jedoch weitere 31,5 Prozent über Optionen gesichert.

Von Anfang August bis Ende November sank der Porsche-Umsatz von 2,36 Milliarden Euro im Vorjahr auf voraussichtlich leicht über 2 Milliarden Euro. Der Absatz ging um 5 500 auf 25 200 Sport- und Geländewagen zurück. Zum Gewinn wurden keine Angaben gemacht.

Gestern hatte Porsche bereits angekündigt, die Produktion zu drosseln und im Stammwerk Stuttgart-Zuffenhausen bis Ende Januar die Bänder an acht Tagen stillstehen zu lassen. Porsche will so 1280 Autos der Baureihe 911 weniger produzieren. Von den Maßnahmen sind rund 2500 Mitarbeiter betroffen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2007/2008 hatten die Stuttgarter zwar dank der Beteiligung an VW einen Gewinnsprung verbucht und das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte eingefahren. Der Vorsteuergewinn lag mit 8,57 Milliarden Euro deshalb sogar erstmals über dem Umsatz von 7,46 Milliarden Euro. Den Gegenwind von den wichtigen Märkten USA und Deutschland bekamen die Stuttgarter aber schon zu spüren. Beim operativen Geschäft vor Steuern kamen sie mit rund einer Milliarde Euro nicht über das Vorjahresniveau hinaus. Der Absatz stieg leicht auf 98 652 Fahrzeuge.