Der Chemiekonzern drosselt seine Produktion um 25 Prozent und will weltweit rund 80 Anlagen vorübergehend still legen. Die Nachfrage nach BASF-Produkten sei im Zuge der globalen Finanzkrise dramatisch gesunken, hieß es zur Begründung.

Ludwigshafen. In rund 100 Anlagen soll die Produktion zurückgefahren werden, teilte BASF außerdem am heutigen Mittwoch in Ludwigshafen mit. Von den geplanten Maßnahmen sind weltweit 20 000 Mitarbeiter betroffen. Am Standort Ludwigshafen soll für rund 5000 Mitarbeiter die Anpassung durch flexible Handhabung von Zeitguthaben und Urlaub erfolgen, erklärte ein Unternehmenssprecher. Betroffen seien vorwiegend die für die Abnehmerbranchen Automobil, Bau und Textil produzierenden Betriebe.

Aufträge seien vor allem von Kunden aus der Autoindustrie kurzfristig storniert worden, sagte Vorstandschef Jürgen Hambrecht. Unter diesen Bedingungen könne das Vorjahresergebnis vor Zinsen, Steuern und Sondereinflüssen nicht wieder erreicht werden. Seit Ende Oktober habe sich die Nachfrage der BASF-Kunden in wichtigen Märkten "nochmals deutlich verschlechtert". Die BASF richte sich auf harte Zeiten ein.

Als Reaktion auf die weltweite Konjunkturflaute hatte der Chemiehersteller schon kürzlich seine Ergebnisziele gesenkt. Die erneute Gewinnwarnung brachte den Kurs der BASF-Aktie ins Trudeln. Zeitweise lag er mehr als 18 Prozent unter dem Vortageswert und war damit größter Verlierer im Dax. Nach Ansicht von Analysten sei keine rasche Besserung der Geschäftslage für BASF in Sicht.

Für 2009 wollte die BASF-Führung keine konkrete Prognose abgeben. "Die Entwicklung im nächsten Jahr ist schwer einschätzbar", erklärte Hambrecht. Die BASF-Führung kündigte an, jetzt noch stärker auf Kosten zu achten.

An der milliardenteuren Übernahme des Schweizer Spezialchemiekonzerns Ciba wird BASF aber trotz der eingetrübten Geschäftsaussichten festhalten, die Integration des Baseler Unternehmens soll zügig erfolgen.