Während immer mehr Autobauer ihre Produktion zurückfahren, melden auch die Hamburger Autohäuser...

Hamburg. Während immer mehr Autobauer ihre Produktion zurückfahren , melden auch die Hamburger Autohäuser Absatzrückgänge.

Daimler bestätigte Berichte, wonach der Hersteller über den Jahreswechsel 150 000 Mitarbeiter in verlängerte Betriebsferien schicken will. Wie sich der Rückgang der Produktion in allen 14 deutschen Standorten im Daimler-Werk in Harburg konkret auswirkt, wird derzeit verhandelt. Es sind jedoch weder Kurzarbeit noch Verdienstausfall für die Mitarbeiter im Gespräch, sagte ein Sprecher dem Abendblatt.

Auch der Autozulieferer Conti prüft wegen der Finanzkrise und ihrer Folgen für die Autobranche Produktionseinschränkungen. Es werde jeder einzelne Standort, auch das ContiTech-Werk in Harburg geprüft, um die Produktion anzupassen.

Opel bleibt womöglich nicht von weiteren Herstellungsstopps verschont. Möglicherweise werde die Arbeit im Bochumer Werk in den letzten beiden November-Wochen noch einmal ruhen, sagte ein Betriebsrat. Betriebsbedingte Kündigungen drohten jedoch nicht. Dies sei durch den Standortsicherungsvertrag bis 2016 ausgeschlossen.

Der Zulieferer Bosch hat die Produktion in Reutlingen diese Woche stillgelegt und 400 Mitarbeiter nach Hause geschickt.

Im Hamburger Autohandel ist die Kaufzurückhaltung ebenfalls zu spüren. "Der Auftragseingang im Oktober war so schlecht, dass wir uns von den bisherigen Absatzprognosen schlagartig verabschieden müssen", sagte Niklas Burmester, Geschäftsführer beim Landesverband des Kfz-Gewerbes Hamburg dem Abendblatt. Die Zahl der Händler werde zudem stärker zurückgehen als sonst, weil die Verkaufsflaute und die Probleme, in der Finanzmarktkrise Kredite zu bekommen, zusammenfallen. Die Händler mussten schon 2007 mit einer Umsatzrendite von nur 0,4 Prozent leben und haben im Schnitt nur noch eine Eigenkapitalquote von unter zehn Prozent, so Burmester.

Für VW und Audi spricht Bernd Kussmaul von Auto Wiechert zuletzt von einem Absatzrückgang von 25 Prozent. Auch BMW spüre nach einem starken September im laufenden Oktober "rückläufige Bestellungen", sagte Erik Santer von der Hamburger Niederlassung.