Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet mit 1,4 Billionen Dollar (1,03 Billionen Euro) Verlusten durch die Finanzkrise und damit weit mehr...

* Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet mit 1,4 Billionen Dollar (1,03 Billionen Euro) Verlusten durch die Finanzkrise und damit weit mehr als bislang befürchtet. Da der Höhepunkt der Kreditausfälle noch bevorstehe sei, ein Anstieg der zu erwartenden Einbußen wahrscheinlich, hieß es im IWF-Bericht zur Stabilität der globalen Finanzmärkte. Im April hatte der Fonds die Verluste durch die Krise noch auf 945 Milliarden Dollar beziffert. Das Vertrauen in die globalen Finanzinstitutionen und -märkte sei "auf das Schwerste erschüttert".

* Die US-Notenbank hat angesichts der Finanzkrise in einer dramatischen Kehrtwende ihre Bereitschaft zu einer Zinssenkung zur Stützung der weltgrößten Volkswirtschaft signalisiert. Die Fed müsse angesichts der Krise von "historischen Ausmaßen" prüfen, ob die gegenwärtige Geldpolitik noch angemessen sei, erklärte Notenbankchef Ben Bernanke. Bislang hatte er immer betont, eine Zinssenkung würde angesichts der ausgetrockneten Kreditmärkte nutzlos verpuffen.

* Belgiens Ex-Premierminister Jean-Luc Dehaene soll den schwer angeschlagenen französisch-belgischen Finanzkonzern Dexia aus der Krise holen. Dehaene werde Chef des Verwaltungsrats bei der Bank, teilte Regierungschef Yves Leterme nach einer Krisensitzung gestern mit. Neuer Vorsitzender des Dexia-Vorstandes werde der französische Bankier und Manager bei BNP Paribas, Pierre Mariani. Die Schwierigkeiten des Konzerns hatten sich verschärft, nachdem Dexias umfangreiche Geschäfte mit der deutschen Hypo Real Estate bekannt geworden waren.

* Die Finanzmarktkrise wird nach Einschätzung des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) die Kreditbedingungen für Firmen erschweren. "Es wird für die Unternehmen schwieriger und teurer werden, Kredite zu bekommen", sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Werner Schnappauf der "Financial Times Deutschland". Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) sieht derzeit allerdings keine Anzeichen für eine Kreditklemme in deutschen Unternehmen.

* Die italienische Großbank Unicredit will Finanzkreisen zufolge wegen der Finanzkrise in ihrem Kapitalmarktgeschäft jede fünfte Stelle streichen. In diesem Bereich würden 2009 weltweit voraussichtlich 700 von rund 3500 Arbeitsplätzen abgebaut, sagte eine mit der Situation vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Ein großer Teil davon dürfte bei der Münchner Tochter HVB anfallen, bei der das Investmentbanking von Unicredit gebündelt ist.

* Der Gewinn der Bank of America ist im dritten Quartal drastisch um 68 Prozent auf 1,18 Milliarden Dollar eingebrochen. Über neue Aktien sollen jetzt mindestens zehn Milliarden Dollar (7,4 Milliarden Euro) in die Kasse kommen. Die Bank steuerte bisher im Vergleich zur Konkurrenz noch relativ gut durch die Kreditkrise, stellt sich nun aber auf eine "längere und schmerzhaftere" Rezession ein als gedacht.