Die Aktionäre der Hypo Real Estate (HRE) haben von diesem Freitag an gut zwei Wochen Zeit, das Übernahmeangebot des staatlichen Rettungsfonds SoFFin über 1,39 Euro je Aktie anzunehmen. Dann ist Schluss: Eine weitere Annahmefrist über den 4. Mai hinaus soll es nicht geben.

Frankfurt/Main. Der Bankenrettungsfonds Soffin hat am Freitag sein Angebot für die angeschlagene Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) veröffentlicht: Wie bereits gut eine Woche zuvor angekündigt bietet der Staat den Aktionären der Bank 1,39 Euro pro Anteilsschein.

Dieser Preis liegt rund zehn Prozent über dem gesetzlich vorgeschriebenen Mindestpreis von 1,26 Euro. Mit dem formalen Angebot stehen nun auch die Fristen fest: Die Annahmefrist begann bereits am Freitag und läuft bis zum 4. Mai, 24 Uhr. Sie beträgt damit gut zwei Wochen.

Diese verkürzte Frist wird durch eine Sonderregelung des Bankenübernahmegesetzes ermöglicht, auf dessen Grundlage der Staat die HRE übernehmen will.

Der Staat strebt mit seinem Übernahmeangebot den Angaben zufolge den Erwerb aller Anteile an der HRE an. Sollten die Aktionäre in den kommenden zwei Wochen nun nicht auf das Übernahmeangebot eingehen, behält sich die Bundesregierung damit in einem weiteren Schritt eine Enteignung vor. Fraglich ist insbesondere, ob der US-Finanzinvestor J.C. Flowers, der 21,7 Prozent an der Bank kontrolliert, sich auf das Angebot einlässt.

Mit der Verstaatlichung der HRE sollen bereits geleistete Staatshilfen von mehr als 100 Milliarden Euro abgesichert werden. Die HRE war im Zuge der Finanzkrise in große Schwierigkeiten geraten. Ein Kollaps der Bank würde nach Einschätzung der Regierung zu Erschütterungen im Finanzsystem und zu Schwierigkeiten ganzer Staaten führen.