Der Bund hat seine Hilfszusagen für die inzwischen mit über 100 Milliarden Euro gestützte Immobilienbank Hypo Real Estate bis Mitte August erneuert. Ein Teil der bereits gewährten Garantien über insgesamt 52 Milliarden Euro wäre an diesem Mittwoch ausgelaufen.

Frankfurt. Der gesamte Garantierahmen des staatlichen Banken-Rettungsfonds Soffin von 52 Milliarden Euro sei bis zum 19. August verlängert worden, teilte das Münchner Institut am Dienstag mit.

Ein Teil der Garantien wäre an diesem Mittwoch ausgelaufen, aus Gründen der "einheitlichen Handhabung" sei nun der komplette Bürgschaftsrahmens verlängert worden. Weitere 50 Milliarden Euro an Kreditlinien kommen von mehreren Banken, Versicherungen und der Bundesbank. Diese Zusagen gelten bis Ende 2009.

In den vergangenen Monaten hatte der Soffin die Garantien immer wieder verlängert, weil ein Kollaps der Hypo Real Estate verhindert werden soll. Das Institut war wegen Fehlspekulationen der irischen Staatsfinanzierungstochter Depfa im vergangenen Herbst in Schieflage geraten.

Übernahmeangebot an Aktionäre

Um die Bank wieder auf sichere Beine zu stellen, will der Bund sie in seinen Besitz bringen und hat den Aktionären vergangene Woche ein 290 Millionen Euro schweres Übernahmeangebot gemacht. 8,7 Prozent der Anteile gehören bereits dem Bund.

Ein Zusammenbruch der Hypo Real Estate hätte nach Ansicht von Branchenexperten katastrophale Folgen für die Finanzmärkte, ähnlich wie die Pleite der US-Bank Lehman Brothers im vergangenen September.

Die Garantien kann die Hypo Real Estate nutzen, um damit Schuldverschreibungen zu besichern und sich so frische Mittel zur Refinanzierung von Investoren zu besorgen. Unbesicherte Anleihen kann die Hypo Real Estate angesichts des massiven Vertrauensverlustes derzeit nicht mehr platzieren.