Die deutsche Industrie hat im Februar den stärksten Umsatzeinbruch seit der Wiedervereinigung erlitten. Das Verarbeitende Gewerbe nahm 23,3 Prozent weniger ein als vor einem Jahr - einen größeren Rückgang hat es laut Statistischem Bundesamt seit Einführung der Statistik 1991 noch nie gegeben.

Berlin. Der Absturz kommt nicht unerwartet, aber er ist dramatisch: Die Umsätze der deutschen Industrie im Februar sind im Vergleich zum Vorjahresmonat um rund ein Viertel zurückgegangen.

Das Verarbeitende Gewerbe nahm 23,3 Prozent weniger ein als vor einem Jahr, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Der Auslandsumsatz brach mit 27,5 Prozent besonders deutlich ein.

Die stärksten Einbußen verzeichneten die Hersteller von Fahrzeugen und Kraftwagenteilen mit minus 39,6 Prozent. In der Metallerzeugung und -bearbeitung wurden 29,9 Prozent weniger umgesetzt, im Maschinenbau 22,3 Prozent. Die Zahlen sind jeweils bereinigt um die Zahl unterschiedlicher Arbeitstage.

Weniger Investitionen im Ausland

Durch die Wirtschaftskrise kommt auch die Expansion der deutschen Industrie ins Ausland ins Stocken. Einer Umfrage des Deutsche Industrie- und Handelskammertages (DIHK) zufolge werden die Investitionen im Ausland drastisch zusammengestrichen, wie das "Handelsblatt" berichtet.

"Der Internationalisierungskurs der letzten Jahre flaut ab - zumindest vorerst", sagte DIHK-Chefvolkswirt Volker Treier der Zeitung. Die Mehrzahl der vom DIHK befragten rund 7000 Unternehmen will danach ihren ausländischen Kapitaleinsatz im Vergleich zum Vorjahr nicht ausweiten, sondern sogar zurückschrauben.

Einen solchen Negativtrend habe es seit Beginn der Umfrage im Jahr 1995 noch nicht gegeben. Deutschland selbst profitiere von der Zurückhaltung allerdings auch nicht: Auch hierzulande wollten die Firmen weniger investieren.

Am stärksten hätten die EU-Beitrittsstaaten in Ost- und Mitteleuropa unter einem Rückgang der Auslandsinvestitionen zu leiden, hieß es. China und Asien sowie Russland seien dagegen von der nachlassenden Investitionsbereitschaft nur wenig betroffen. Die alten Mitgliedsstaaten der EU werde es sogar überhaupt nicht treffen, berichtet das "Handelsblatt".