Der Bund hat das lang erwartete Übernahmeangebot für die schwer angeschlagene Immobilienbank Hypo Real Estate vorgelegt. Insgesamt will die Bundesrepublik 290 Millionen Euro bieten, wie der staatliche Banken-Rettungsfonds Soffin mitteilte. Je Aktie entspricht dies 1,39 Euro.

München. Der Bund ist bereit, den Aktionären der bereits teilverstaatlichten Hypo Real Estate (HRE) 1,39 pro Aktie zu zahlen - das ist deutlich mehr, als an der Börse erwartet worden war. Damit zahlt der Bund einen Aufschlag von 16 Prozent zum Mittwochsschlusskurs von 1,20 Euro.

Im Vergleich zu dem im sogenannten Verstaatlichungsgesetz festgelegten Mindestpreis betrage die Prämie zehn Prozent, hieß es. Der Soffin hält bereits 8,7 Prozent an der HRE.

Die Aktien der HRE reagierten vorbörslich mit starken Kursgewinnen auf das Übernahmeangebot. Beim Brokerhaus Lang & Schwarz kletterten die Titel um rund 15 Prozent auf 1,38 Euro. "Wir begrüßen den weiteren Schritt des Soffin zur Erreichung des Ziels, die HRE zu stabilisieren", sagte ein HRE-Sprecher.

Der Soffin beabsichtigt nach eigenen Angaben, das Angebot sehr zügig durchzuführen. Details sollten in den Angebotsunterlagen bekanntgegeben werden, die innerhalb der nächsten Tage nach der Prüfung durch die Finanzaufsicht BaFin veröffentlicht werden.

Die HRE musste nach Fehlspekulationen ihrer Tochter Depfa im Herbst vor dem Aus gerettet werden. Mittlerweile wird sie von Bund und Banken mit 102 Milliarden Euro gestützt. Nach 5,5 Milliarden Euro Verlust im Jahr 2008 braucht sie bald eine große Geldspritze.