Für die beiden größten deutschen Discounter ist es ein ungewohntes Szenario: Aldi und Lidl haben einem Bericht zufolge Marktanteile verloren und deutlich Umsatz eingebüßt. Und das trotz hoher Werbeausgaben und einem publikumswirksamen Preiskrieg.

Frankfurt am Main. Bereits vier Mal haben die Discount-Riesen Aldi und Lidl in diesem Jahr die Preise für zahlreiche Produkte gesenkt. Das Werbegetöse war gewaltig, mehr Kunden konnte es trotzdem nicht in die Märkte locken.

Marktforschern zufolge sanken die Umsätze der Billiganbieter im Januar und Februar deutlich. Die Discount-Riesen hätten sogar Marktanteile verloren, berichtete die "Lebensmittel Zeitung" am Freitag unter Berufung auf die Marktforscher Nielsen und GfK. Die anderen Discounter wie Netto oder Penny hätten sich besser geschlagen.

Das bewährte Rezept, mit Preissenkungen Absatz und Kundenfrequenz zu erhöhen, funktionierte bislang bei den Marktführern nicht, wie die Fachzeitung berichtete.

Umsatz-Rückgang durch niedrigere Preise

Im Februar hätten die Umsätze von Aldi um 7,4 Prozent und von Lidl laut GfK um 6,2 Prozent unter dem Vorjahreswert gelegen, berichtete das Blatt. Der Blick auf die ersten beiden Monate 2009 falle nicht ganz so negativ aus. Danach lagen die Umsätze aller Discounter auf Vorjahresniveau, Aldi verlor 4,6 Prozent, Lidl 0,9 Prozent. Im Vorjahr waren beide der Konkurrenz stets weit voraus.

Ein Teil des Umsatz-Rückgangs sei auf die kräftigen Preissenkungen zurückzuführen, mit denen Aldi und Lidl seit Jahresanfang viel Aufsehen erregten, schrieb die Zeitung. Zahlreiche umsatzstarke Artikel wie Molkereiprodukte sowie Fleisch und Geflügel wurden im Januar und Februar stark verbilligt.

Derzeit beschäftigen sich die Manager in den Führungszentralen der Discounter dem Blatt zufolge intensiv mit der Suche nach den Ursachen für den Umsatzeinbruch. Wie immer in solchen Fällen analysierten die Manager in Mülheim und Essen jede einzelne Warengruppe bis ins kleinste Detail.