Die US-Behörden machen Ernst mit der Verfolgung von amerikanischen Kunden der Schweizer Großbank UBS. Im Bundesstaat Florida wurde nach Angaben des US-Justizministeriums zum ersten Mal ein UBS-Kunde festgenommen - Verdacht auf Steuerhinterziehung.

Miami. Der Name des Mannes stand auf einer Liste mit etwa 285 amerikanischen Kunden, die die Bank Mitte Februar den amerikanischen Behörden übergeben hatte, um ein Strafverfahren zu vermeiden.

Es sei zwar die erste Verhaftung, "aber es wird nicht die letzte sein", erklärte der zuständige Staatsanwalt für den südlichen Bezirk von Florida, Alexander Acosta. Am Dienstag wird ein Richter entscheiden, ob der Mann gegen Kaution wieder freikommt.

Dem Buchhalter mit amerikanisch-südafrikanischer Doppelstaatsbürgerschaft wird vorgeworfen, mit Hilfe seines südafrikanischen Passes bei der Schweizer Großbank UBS ein Konto eröffnet zu haben, das auf eine auf British Virgin Islands ansässige Firma lautete.

Rund 100 Verfahren gegen amerikanische USB-Kunden

Von 2001 bis 2008 habe er Wertpapiere im Volumen von mehr als 4,5 Millionen Dollar über das Konto bewegt und Dollar in Pfund Sterling getauscht. Zum Schluss habe er von dem Konto drei Millionen Dollar in die USA gebracht, um sich ein Haus zu kaufen.

Am Mittwoch hatte die "New York Times" berichtet, das Justizministerium habe rund 100 Ermittlungsverfahren gegen reiche amerikanische UBS-Kunden eingeleitet. Die Behörde werde bei den Ermittlungen von fast einem Dutzend früherer Vermögensberater unterstützt. Daneben hat die amerikanische Steuerbehörde IRS die UBS vor einem Zivilgericht auf die Herausgabe von weiteren 52.000 Kundennamen verklagt.